Partner
Redakteur im Verhör
Claus Kleber vermisst den Hörfunk
Der Journalist Claus Kleber, bekannt aus dem heute journal, erzählte dem Nachwuchs der Hörfunkschule Frankfurt, warum er den Hörfunk vermisst und das ein Praktikum bei der FAZ nicht immer die beste Wahl ist.
Radio muss man sehen können. Es ist ein Werbeslogan aus den USA, der es Claus Kleber angetan hat, und der am besten beschreibt, was für ihn den Reiz am Hörfunk ausmacht. „Im Fernsehen kommt es nicht darauf an, was du sagen willst, sondern darum, was du zeigen kannst“, erklärt der Moderator des heute journal. Im Radio gibt es hingegen keine Bilder, außer denen, die der Journalist in den Köpfen seiner Zuhörer erzeugt. „Ich vermisse den Hörfunk heute noch“, gesteht eines der bekanntesten Nachrichten-Gesichter Deutschlands denn auch ein. Einen Wechsel zurück zum Radio schließt er dennoch aus. Mit seinen derzeitigen Jobs sei er rundum glücklich.
Claus Kleber war am Montag zu Gast beim Ausbildungsradio der Hörfunkschule Frankfurt im evangelischen Medienhaus. 70 Nachwuchsjournalisten hatten in den vergangenen Monaten das Handwerkszeug für journalistisches Arbeiten gelernt, gingen im März sogar mit ihrer eigenen Radiostation auf Sendung – unterstützt von Profis des hessischen und des Westdeutschen Rundfunks. Bei dem eigenständigen Projekt „Redakteur im Verhör“ konnten sie - und weitere Interessierte - ihre Erfahrungen nun mit Tipps und Tricks des bestbezahlten Nachrichtenmoderators der Republik garnieren und ihn mit Fragen löchern. Nur über sein genaues Einkommen wollte der 56-Jährige partout nichts sagen.
Dafür sprach er über Privates: Dass er bei einem Glas Whiskey und einem Stück Bitterschokolade am Abend gerne entspanne. Dass er gerne noch ein einstündiges Gespräch mit Barack Obama führen würde und Fidel Castro auf seiner Interviewliste ganz oben stehe. Nur eben nicht nur auf seiner. Ein Interview mit der lebenden Legende aus Kuba sei das gefragteste Interview der Welt. Das Unterfangen dürfte da auch für einen Claus Kleber schwierig werden. Über seine Karriere verriet er, dass er nie ein Volontariat absolvierte. Beim Südwestfunk hatte er sich zunächst als Praktikant und dann als freier Mitarbeiter verdingt. „Ich war schon so lange dabei, es wurde eine Stelle frei … ich glaube, es dachten einfach alle, dass ich bestimmt schon ein Volontariat hatte“, erzählt der Journalist. Hatte er aber nicht. Seine Karriere kann sich dennoch sehen lassen: Er wurde Studioleiter des Südwestfunks, arbeitete 15 Jahre als USA-Korrespondent für verschiedene ARD-Anstalten, mauserte sich zum Studioleiter in London und Leiter des heute journal. Ein Angebot, Chefredakteur des Spiegels zu werden, lehnte er vor einigen Jahren ab. „Ich habe drei, vier berufliche Entscheidungen treffen müssen und jedes Mal habe ich mich gegen das Geld entschieden“, so der Moderator. Bereut habe er bis heute keine dieser Entscheidungen.
Dem Nachwuchs empfahl Kleber, etwas „handfestes“ zu studieren. BWL, VWL … besser keine schnöden Künste. Den Beruf des Journalismus will er als Handwerk verstanden wissen. Praktische Erfahrungen, besser in der Lokalredaktion einer kleinen Zeitung als im Feuilleton der FAZ („wo sie als Praktikant dann ein bisschen recherchieren und Kaffee kochen“), seien das A und O für eine Karriere, etwa beim ZDF. Der Sender muss allerdings in den kommende Jahren 300 Stellen streichen, um zu sparen. Volontariate werden derzeit leider nicht angeboten, sollen in Zukunft aber wieder eingeführt werden. Und zur Not geht es ja auch ohne „Volo“. Zumindest ging es das bei Claus Kleber.
Claus Kleber war am Montag zu Gast beim Ausbildungsradio der Hörfunkschule Frankfurt im evangelischen Medienhaus. 70 Nachwuchsjournalisten hatten in den vergangenen Monaten das Handwerkszeug für journalistisches Arbeiten gelernt, gingen im März sogar mit ihrer eigenen Radiostation auf Sendung – unterstützt von Profis des hessischen und des Westdeutschen Rundfunks. Bei dem eigenständigen Projekt „Redakteur im Verhör“ konnten sie - und weitere Interessierte - ihre Erfahrungen nun mit Tipps und Tricks des bestbezahlten Nachrichtenmoderators der Republik garnieren und ihn mit Fragen löchern. Nur über sein genaues Einkommen wollte der 56-Jährige partout nichts sagen.
Dafür sprach er über Privates: Dass er bei einem Glas Whiskey und einem Stück Bitterschokolade am Abend gerne entspanne. Dass er gerne noch ein einstündiges Gespräch mit Barack Obama führen würde und Fidel Castro auf seiner Interviewliste ganz oben stehe. Nur eben nicht nur auf seiner. Ein Interview mit der lebenden Legende aus Kuba sei das gefragteste Interview der Welt. Das Unterfangen dürfte da auch für einen Claus Kleber schwierig werden. Über seine Karriere verriet er, dass er nie ein Volontariat absolvierte. Beim Südwestfunk hatte er sich zunächst als Praktikant und dann als freier Mitarbeiter verdingt. „Ich war schon so lange dabei, es wurde eine Stelle frei … ich glaube, es dachten einfach alle, dass ich bestimmt schon ein Volontariat hatte“, erzählt der Journalist. Hatte er aber nicht. Seine Karriere kann sich dennoch sehen lassen: Er wurde Studioleiter des Südwestfunks, arbeitete 15 Jahre als USA-Korrespondent für verschiedene ARD-Anstalten, mauserte sich zum Studioleiter in London und Leiter des heute journal. Ein Angebot, Chefredakteur des Spiegels zu werden, lehnte er vor einigen Jahren ab. „Ich habe drei, vier berufliche Entscheidungen treffen müssen und jedes Mal habe ich mich gegen das Geld entschieden“, so der Moderator. Bereut habe er bis heute keine dieser Entscheidungen.
Dem Nachwuchs empfahl Kleber, etwas „handfestes“ zu studieren. BWL, VWL … besser keine schnöden Künste. Den Beruf des Journalismus will er als Handwerk verstanden wissen. Praktische Erfahrungen, besser in der Lokalredaktion einer kleinen Zeitung als im Feuilleton der FAZ („wo sie als Praktikant dann ein bisschen recherchieren und Kaffee kochen“), seien das A und O für eine Karriere, etwa beim ZDF. Der Sender muss allerdings in den kommende Jahren 300 Stellen streichen, um zu sparen. Volontariate werden derzeit leider nicht angeboten, sollen in Zukunft aber wieder eingeführt werden. Und zur Not geht es ja auch ohne „Volo“. Zumindest ging es das bei Claus Kleber.
13. Juni 2012, 10.17 Uhr
ges
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Stadtleben
Oktoberfest 2024
Eine Bayerin für Frankfurt
Sandy Meyer-Wölden will die Wiesn-Gaudi nach Frankfurt bringen. Als gebürtige Münchnerin hat sie die besten Voraussetzungen für ihren neuen Job als Frankfurter Oktoberfest Botschafterin.
Text: Jasmin Schülke / Foto: Stellten das Programm und die diesjährige Botschafterin des Frankfurter Oktoberfestes vor (v.l.:) Veranstalter Dennis Hausmann, Sandy Meyer-Wölden und Festwirtpartner Kai Mann mit Sohn Joel Mann. © Frankfurter Oktoberfest
StadtlebenMeistgelesen
- Frankfurt InnenstadtAuf die Konstablerwache kommt die „Freitags-Konsti“
- „Ein Erbe für jeden“20 000 Euro Grunderbe geht nach Frankfurt-Griesheim
- Bauarbeiten im ÖPNVVerkehrsknoten Textorstraße/Darmstädter Landstraße bis 2025 gesperrt
- WetterwarnungUnwetter in Frankfurt: Umgestürzte Bäume und Sturmböen am Dienstag
- Frankfurt-Nordend„Dem Stalburg Theater geht es nicht so doll, also schlecht“
26. April 2024
Journal Tagestipps
Freie Stellen