Das Kollektiv „Ignaz“ möchte mit seiner Party „Richtung Angewandte Kunst“ das Museum für eine jüngere Zielgruppe attraktiv machen. Dabei sind die Macher selbst blutjung. Doch kommen darf jeder.
Tamara Maszalkowski /
Sie würden das Alter in Museen verjüngen wollen, sagt Jakob Blumenthal. Der 17-Jährige veranstaltet gemeinsam mit vier Freunden eine Party im Museum Angewandte Kunst. So wollen sie eine jüngere Zielgruppe dazu bringen, auch mal ins Museum zu gehen. Ihre Freunde würden sich zwar für Kunst interessieren, doch dass die Jugendlichen selbst mal Initiative ergreifen und ins Museum gehen, passiere selten, sagt Noe Eckert. „Wenn Kunst zum Beispiel auf Klassenfahrten Pflichtprogramm ist, interessiert es die meisten unserer Freunde“, sagt er. „Wir wollen das Museum fresh machen“, sagt Bernardo Macedo-Weiß. Seine Mutter Paula Macedo-Weiß ist im Kuratorium des Museums Angewandte Kunst. Sie habe Bernardo einmal das MAK als Veranstaltungsort vorgeschlagen. Nachdem das Museum sich einverstanden mit der Idee zeigte, fingen die jungen Macher an zu planen. Es soll eine Party werden, die sich einerseits speziell an ein jüngeres Publikum richtet – sie ist nämlich auch schon für Partygänger ab 16 Jahren. Gleichzeitig soll es ganz allgemein um die Vernetzung der Kreativszene in Frankfurt gehen. „Wir wollen die kreative Society erreichen“, so Franz Münzing.
Die Fünf sind kreativ: Sie fotografieren, machen Musik und Mode. Franz zum Beispiel näht, Noe hat ein eigenes Tonstudio und Jakob fotografiert. Nun haben sich die Fünf zu einem Kollektiv zusammengeschlossen. Der Name „Ignaz“ sei ganz willkürlich entstanden, erzählt Bernardo. Aber unter dem Namen könnten sie sich vorstellen, mehr zu machen. „Das wird tausendprozentig nicht die letzte Party!“, wirft jemand in den Raum. Das Museum ist für Ignaz die perfekte Gelegenheit die Idee in die Tat umzusetzen. „Wir haben schon länger darüber nachgedacht“, sagt Jakob. Vor allem weil die Szene für Leute unter 18 Jahren nicht so groß sei – in Berlin gehe viel mehr. Allerdings soll es keine reine Party werden, sagt Bernardo. „Wir wollen Parties machen, die einen Sinn ergeben“, sagt Joel, „wo sich Leute mit gleichen Interessen treffen.“ Alkohol soll es lediglich in Form von Bier oder Wein geben. Es ginge ihnen schließlich nicht ums Trinken. Musikalisch soll der Stil stündlich wechseln zwischen Hiphop, Rock und Techno, damit jeder abgeholt wird. Auflegen werden Noe und Joel. Parallel soll es zwei Führungen durch die aktuelle Ausstellung „Unter Waffen“ geben.
Bild: Die jungen Macher v.l.n.r.: Franz Münzing (17), Jakob Blumenthal (17), Noe Eckert (16), Bernardo Macedo-Weiß (16) und Joel Olchow (15)
>> Richtung Angewandte Kunst, Ffm: MAK, Schaumainkai 17, 17.3., 19.30–23.30 Uhr, Eintritt: 6 Euro (inkl. Führung)