Neglected Grassland und der Schmieren-Goldfisch

UK Comedy vs Sixties Records

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Vorsätze mit dürftiger Halbwertzeit wollen über den Main geworfen werden, der vermeintliche Winter will hinweggesehnt und das Frühjahr freudig erwartet werden. Ptrk9000 nimmt Sie wieder mit durch seine Nacht.

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Jetzt, wo die Sivesternacht auch mental verarbeitet ist, kann es ja nur noch besser werden. Ich wusste schon, warum ich den Jahreswechsel oftmals woanders als am Südmain vollzog. Vor Mitternacht ist alles nice, aber wehe, Du gehst dananch in Frankfurt auf eine kommerzielle Party. Während des ganzen Jahres bezahlt man nirgenwo soviel für das Herumstehen, Anstehen und Warten wie in dieser Nacht. Ist schon klar, dass die ganze Stadt in einer solchen Nacht auf den Beinen ist, da ist es nicht erforderlich, sich organisatorisch ein wenig den Kopf zu zerbrechen. Aber was soll man sich uffreesche, beim nächsten Mal mache ich es eben anders.

Nicht meiden werde ich eine weitere Veranstaltung aus der Reihe "Frankfurt Comedy Slam", welche von einem gewissen Julius Carter gehostet wird, der, meiner völlig unmaßgeblichen Meinung nach, ein ziemlich cooler Typ ist, denn als Englishspeaker kam er auf die Idee, einen englischsprachigen Comedy Slam in Frankfurt einzustarten. Mitmachen kann jeder, der sich traut, 5 Minuten vor einem offenen Mikro zu stehen, um die Zuhörer zum Lachen zu bringen. Als Belohnung winken Beifall, Anerkennung und Kurzgetränke. Die letzte Veranstaltung fand nun am letzten Dienstag in der gut gefüllten "Old Fashioned Bar" in Sachsenhausen statt, ein passender Ort indeed, denn ein vornehmlich junges Publikum empfing gespannt den ersten Teilnehmer. Erfreulicherweise reduziert das Erfordernis, der englischen Sprache ein wenig mächtig zu sein, die Idiotenquote im Publikum auf Null. Beim nächsten Mal komme ich wieder, I promise!

Am Donnerstag hatte ich dem "Neglected Grassland" einen Besuch abgestattet, denn wenn DJ Konrad hinter den Plattentellern steht, dann ist der Abend musikalisch gerettet (Foto). Allerlei Sixtieslastiges, aber auch Verjazztes mit Sitar fand an diesem Abend den Weg in die Ohren der Besucher, auch die Meinigen hatten dabei viel Spaß gehabt. Diverse Leckereien kann man mittlerweile bei Nicole und Hans erstehen, hausgemachte Suppen, Samosas und spanische Brotzeiten, um nur einiges zu erwähnen. Alles fein an der Kräme, hier schaut man gerne mal rein, zum Beispiel samstags nach dem Einkaufen, oder zum Feiern nach dem Abendessen. Aber zum Feiern kommen wir später noch. Jedenfalls war dieser Donnerstagabend ein Feiner, so darf gerne der Tag zur Neige gehen.

Am Freitag habe haben wir uns einen lange gehegten Wunsch erfüllt, denn endlich einmal schafften wir es, in der Schmiere einer Goldfischreise beizuwohnen. Die beiden Darsteller Tim Karasch und Jochen Döring schafften es in "Die Reise des Goldfischs" ganz locker, in verschiedenen Rollen episodenartig diverse Stereotypen der Lächerlichkeit preiszugeben, seien es reiche Kronberg - Snobs, Outdoor - Stehbiertrinker oder frankfurter Ghettorapper, alle bekommen hier ihr Fett weg. Und eigentlich fing alles mit einem Goldfisch an, aber mehr möchte ih an dieser Stelle nicht verraten. Kann ich aber wirklich empfehlen! Hinterher ging es noch in die Alte Liebe, aber nicht, ohne uns am Kiosk noch eine gemischte Tüte zu kaufen, keine Ahnung, woher dieser Impuls plötzlich kam. In der ALi standen die DJs Elviz, Kristen Aul & Special Guest Thommy Rinke (Keepin' On/Jumping, Jiving) hinter den Plattenspielern, wo sie allerlei Soul, R&B und Popcorn aus den Sechzigern auflegten. Auch hier war der Abendgott gnädig und hat uns eine schönes Verweilen dahergeschenkt.

Samstags hatte ich mich auf Bratkartoffelessen auf dem Konstimarkt gefreut, aber der entsprechende Stand war schon wieder nicht da. Jaja, ich weiß, erste Welt - Probleme, aber manchmal freut man sich eben so auf etwas...schnüff. Naja, es kommen auch wieder bessere Zeiten! Und die kamen auch gleich am Abend, als es ins "Neglected Grassland" ging, denn der Darmstädter DJ Florian H. und meine Wenigkeit hattem bei Nicole und Hans einen Auflegetermin, dem wir natürlich nur allzu gerne nachkamen. Und so liessen wir hier die kleinen Scheiben aus den Sechzigern niedrig fliegen, was den musikbegeisterten Besuchern wohl ganz gut gefallen haben muß. Aber was soll man sich über den Klee loben, ich weiß auf jeden Fall, dass Musik gespielt wurde, die sonst andererorts recht selten läuft, und diese musikalischen Schätze sind wir gerne bereit zu teilen! Und so wurden die Platten am frühen Morgen in den gewünschten Helikopter geladen, der sich am Ende als Taxi entpuppte, denn irgendwann will man auch mal Heim unter die Bettdecke.

Sonntags wollte geruht werden, nur die kleine "x wie raus" - Sendung musste sein, wo kämen wir denn ansonsten dahin!

Geht raus, die Nacht ist schön!


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