Am Samstag, den 14. September, startet das Literaturfest „Textland“ in der Evangelischen Akademie. Es findet in diesem Jahr zum zweiten Mal statt und setzt sich mit transkulturellen Einflüssen auf Literatur auseinander.
cs /
Was ist deutschsprachige Literatur? Das ist noch recht einfach zu beantworten. Aber wie definiert sich deutsche Literatur? Dass darüber, was deutsch ist und sich deutsch nennen darf, zurzeit so heftig gestritten wird wie seit Jahren nicht mehr, war an diversen Debatten der vergangenen Monate bestens abzulesen. In der Literatur stellt sich schon seit längerer Zeit die Frage, inwieweit transkulturelle Einflüsse nicht nur neue thematische Räume öffnen, sondern auch das Medium der Sprache selbst prägen. Zumal ja immer auch im Blick zu behalten ist, inwieweit Zuschreibungen und Erwartungen an Schriftstellerinnen und Schriftsteller mit Migrationshintergrund Klischees erzeugen und Rezeptionssituationen entscheidend beeinflussen.
Zum zweiten Mal nach 2018 hat das Literaturfest „Textland“ es sich zum Ziel gesetzt, eine durch die Vielfalt von transnationalen Erfahrungen geprägte Produktion von Literatur abzubilden und zu diskutieren. In insgesamt zwölf Podiumsgesprächen diskutieren Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Dilek Güngör, Senthuran Varatharajah, Ann Cotten oder Doron Rabinovici über Konstruktionen wie Heimat, den literarischen Umgang mit Erinnerungen und darüber, wie mehrsprachige Prägung sich auf die Textgestalt auswirken kann. Es geht um Erinnerung und Identität, um Sprache und Tod und darum, wie mehrsprachige Erfahrung literarische Produktionen prägen. „Made in Germany“ heißt gerade in Frankfurt eben nicht automatisch deutsch.