Über ein Jahr lang wurden die Räume der Bildungsstätte Anne Frank in der Hansaallee umgebaut. Nun fehlt noch der letzte Schliff. Für den versteigerte Kulturdezernentin Ina Hartwig Bilder – mit Erfolg.
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„Ein paar Stühle wären noch schön!” Mit einem Augenzwinkern eröffnete Direktor Meron Mendel am vergangenen Samstag den Spendenabend, mit dessen Hilfe den neuen Ausstellungsräumen in der Hansaallee „der letzte Schliff” gegeben werden soll. Gerührt zeigte sich Trude Simonsohn, Schirmfrau der Bildungsstätte, vom Antlitz der Räume nach einem Jahr umfassender Umbauarbeiten: „Als Freundin des Hauses kehre ich wie zu einer Familie zurück“, sagte die Ehrenbürgerin der Stadt Frankfurt.
Kuratorin Deborah Krieg gab einen Einblick in die als Lernlabor konzipierte Dauerausstellung „Anne Frank. Morgen mehr“, die am 12.6. seine Tore für das Publikum öffnet und vor allem auf Interaktion setzt: Jugendliche sollen verstehen, dass Geschichte weiter wirkt, in der Gegenwart stattfindet. Mit neuartigen digitalen Lernmethoden wird nicht nur Anne Franks berühmtes Tagebuch erlebbar gemacht, sondern auch, was es bedeutet, als junger Mensch heute unter Verfolgung und Diskriminierung zu leiden.
Anschließend hatten die Besucher die Möglichkeit, die Bildungsstätte auch finanziell zu unterstützen. In einer kurzweiligen Kunstauktion ließen sich Werke ersteigern, die renommierte Fotografen und Künstler dem Haus zur Verfügung gestellt hatten – unter ihnen Anne Imhof, Parastou Forouhar, Barbara Klemm, Wolfgang Tillmans und Jeronimo Voss. Als Auktionatorin trat die Frankfurter Kulturdezernentin Ina Hartwig auf. 22.240 Euro hat der Spendenabend für das neue Lernlabor bisher eingebracht, immer noch gehen Spenden bei der Bildungsstätte ein. Direktor Mendel zeigte sich mit dem Ergebnis des Abends zufrieden: „Das bürgerschaftliche Engagement Frankfurts, gerade auch für unser Haus, ist und bleibt bemerkenswert.“