Zwischen Folk und Noise bewegt sich die Singer/Songwriterin Hanna Leess. Mit ihrem Konzert heute Abend im Dreikönigskeller unterstreicht sie die Ambitionen im Sachsenhäuser Club. Mit dem alten Chef zu neuen Ufern.
Detlef Kinsler /
Seit 1.1. führt er wieder Regie in seinem Dreikönigskeller, Alexander Bardorff. Noch ist er im Exil, kommt erst im Spätsommer aus Tucson, Arizona zurück an den Main. Bis dahin lässt er die Geschicke des Ladens von einer Handvoll Vertrauten lenken. Mit dabei sind z.B. Annette Gloser, Filmemacher Marc Littler und Stefan Rohmig für Pressearbeit und Programmgestaltung. „Wir wollen wieder mehr aus dem in den letzten Jahren etwas stiefmütterlich geführten DKK machen. Das Potenzial ist da“, betont Rohmig. „Off to new horizons“ heißt es nun, auch mit einer Vielzahl von Konzerten von denen das mit Hanna Leess nur ein erstes Highlight ist. Viele O-Töne der in Connecticut geborenen, heute in Berlin lebenden Musikerin gibt es (noch) nicht im Netz. Einige findet man auf einer Surf & Yoga-Reisen-Plattform. „Dark and wild“ sei Berlin, wichtig deshalb für sie, von Zeit zu Zeit die urbane Umgebung hinter sich zu lassen, um unabgelenkt an Songs arbeiten zu können. Wie man selbst irritierende Gefühle wie Angst und Verlangen umarmen kann, lernt man da leichter sagt Leess. Verträumt Akustisches wie verzerrt Elektrisches, Ballade gegen im Tempo Verschärftes, von Folk bis Noise. Live wird die Sängerin und Gitarristin begleitet von Drummer Tom Osander. Und immer ist da diese Stimme mit dem angerauten Timbre.
>> Hanna Leess, Frankfurt, Dreikönigskeller, 4.2., Einlass 20 Uhr, Beginn 21 Uhr, Eintritt: 11,70
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.