Der Kurzfilm „Dream Man“ der Frankfurter Zwillinge Harald und Steven Takke feiert am 24. Mai Premiere und spiegelt auch ihre eigenen Eindrücke aus dem Milieu wider.
Florian Aupor /
Eine Unterstützung des Filmprojekts wurde von der hessischen Filmförderung mit der Begründung abgelehnt, er zeige „eine Romantisierung des Gangstertums“. Daraufhin entschieden sich die Frankfurter Zwillinge dazu, den Film komplett unabhängig, ohne Kulturförderung oder anderweitige Unterstützung zu produzieren.
Der so entstandene 30-minütige Kurzfilm „Dream-Man“ ist als Trailer für eine geplante Serienproduktion gedacht. Die Zwillinge verantworten sowohl Buch und Regie als auch die Produktion, bei der sie zusätzlich Tobias Königsbüscher unterstützte.
Zwischen der Unterwelt des Frankfurter Bahnhofsviertels und einem bürgerlichen Leben
Der titelgebende Protagonist – „Dream Man“, weil er zum Tagträumen neigt –, gespielt von Lenz Moretti, bewegt sich zwischen zwei kontrastierenden Welten. Er möchte sich im machohaften Milieu im Bahnhofsviertel und der Frankfurter Unterwelt behaupten, gleichzeitig aber sein solides Leben und seine Liebesbeziehung zu der Studentin Charlie (Janou Iserloh) nicht gefährden, mit der er im Nordend wohnt.
Die Zerrissenheit zwischen toxischer Männlichkeit im Milieu und seinem gutbürgerlichen Leben und die Unmöglichkeit, beides zu vereinen, lässt ihn immer wieder in fiktive Traumwelten abgleiten. Der Film bedient sich hierbei verschiedener Genres, von Metzel-Szenen alter Kung-Fu-Filme bis hin zu romantisch überstilisierten Traumszenen.
Liebeserklärung und Kritik mit biografischen Bezügen
Für die Takke Zwillinge ist „Dream-Man“ ein Herzensprojekt, das auch biografische Bezüge zu ihrem eigenen Leben aufweist. In der Handlung spiegeln sich persönliche Eindrücke aus dem Milieu des Frankfurter Bahnhofsviertels wider, die sie mit ihren Erfahrungen aus der Kunst- und Filmindustrie zusammenbringen.
Auch weist etwa der Hauptprotagonist Bezüge zur Biografie ihres Vaters auf, der sich laut ihnen in den 1980er-Jahren selbst im Frankfurter-Milieu bewegt habe und seine beiden Söhne später außerdem dabei unterstützte, künstlerisch tätig zu werden. Für die Takke Zwillinge ist der Kurzfilm eine Liebeserklärung und Kritik gleichermaßen.
Frankfurter Claude-Oliver Rudolph spielt den Gangsterboss Leon
Bei der Produktion wirkten viele Menschen aus der Szene vor und hinter der Kamera mit, was dem Film die nötige Authentizität verleiht. Beispielsweise spielt der Frankfurter Jugend-Sozialarbeiter und Rapper Erin Sullivan einen Ganoven und auch der Gangsterboss Leon wird vom in Frankfurt geborenen Claude-Oliver Rudolph verkörpert. Rudolph ist etwa bekannt aus „Das Boot“ und wirkte auch im James-Bond-Film „Die Welt ist nicht genug“ neben Pierce Brosnan mit.
Info „Dream Man“ 24. Mai 2025, Einlass um 20.30 Uhr Filmpremiere im CineStar Metropolis – Frankfurt Eschenheimer Anlage 40