Die zweite Ausbaustufe des Campus Westend ist beendet. Das feierte die Goethe-Uni gemeinsam mit dem Land Hessen mit einem Richtfest. Zeit- und Finanzplan konnten eingehalten werden.

Noch ist es ein Rohbau. Baugerüste zieren die Außenwände. Die Fenster sind noch mit Brettern vernagelt. Der Betonboden verstaubt. Dennoch konnte die Goethe-Uni und das Land Hessen Richtfest für die zweite Ausbaustufe des Campus Westend feiern. Das ließen sich auch Uni-Präsident Werner Müller-Esterl, Wissenschaftsministerin Eva Kühne-Hörmann, Finanzminister Thomas Schäfer nebst Vorgänger Karlheinz Weimar und Frankfurts Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann nicht entgehen.

Frankfurt erhalte den modernsten und schönsten Campus Europas, so der Uni-Präsident. Und wie das neue Fachcluster-Gebäude einmal aussehen soll, lässt sich jetzt schon gut erkennen – trotz Rohbau. Die zwei Neubauten sollen mit einem großzügigen Foyer, einem mit Glas überdachten und einem begrünten Innenhof sowie mit zahlreichen Grünflächen versehen werden. Beheimatet werden dort sowohl die Verwaltung und das Präsidium als auch die Fachbereiche Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Psychologie und Humangeografie sowie die Bereichsbibliothek mit 450.000 Bänden, das Hochschulrechenzentrum und die Tiefgarage sein. Ab September 2012 dürfen 9000 Studierende und 1100 Mitarbeiter den neuen Bereich der Uni mit Leben füllen. „Ein neuer Meilenstein“, so Müller-Esterl. „Und mit den Campi Riedberg und Niederrad ist das das größte Hochschulprojekt Deutschlands.“ 168 Millionen Euro investiert das Land. Und da wundert es nicht, dass Finanzminister Thomas Schäfer glücklich ist, dass der Rahmen der Kostenplanung eingehalten werden konnte.

Eva Kühne-Hörmann würdigte den schnellen Aufbau des Campus. Man glaubt es kaum, aber der Umzug ins Westend habe gerade einmal vor zwei Jahren begonnen. Und wem ist es zu verdanken? Ihrem ehemaligen Finanzkollegen Karlheinz Weimar. Er habe sich für den Ausbau der Frankfurter Uni eingesetzt. „Hätte es ihn nicht gegeben, würden wir jetzt nicht hier stehen“, sagte die Wissenschaftsministerin.

Doch bis alle Baustufen abgeschlossen sind, kann es noch Jahre dauern. Denn bis jetzt steht die Finanzierung für die dritte Ausbauphase noch nicht fest. Frankfurts Stadtverordnetenvorsteher Karlheinz Bührmann glaubt nicht an eine Fertigstellung bis zum 100. Geburtstag der Uni im Jahr 2014. „Der Abschluss aller Baustufe werden wohl noch bis 2016 oder 2018 dauern“, so Bührmann. „Aber dann werden wir einen guten Ruf über die deutschen Grenzen hinaus erlangen können.“

Aber fest steht: „Wir werden den Campus Bockenheim so schnell wie möglich aufgeben“, so Müller-Esterl.

Und nun weht erst einmal der große Richtkranz über dem neuen Fachcluster-Gebäude.