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Foto: Katharina Bruns
Foto: Katharina Bruns

Die Zukunft liegt hier

Frankfurt, Stadt der Startups

Der Brexit hat viele Menschen geschockt. Für manch einen Frankfurter bietet er jedoch auch Chancen, nicht nur im Finanzsektor: Die Startup-Szene hat den Main für sich entdeckt.
Ende Juni reiste eine Wirtschaftsdelegation rund um Oberbürgermeister Feldmann ins Silicon Valley, nach New York und Philadelphia, um für den Wirtschaftsstandort Frankfurt und Rhein-Main zu werben. Einer der Mitreisenden war Ram Shoham, Mitgründer von Accelerator Frankfurt, der sich in NY besonders interessiert die FinTech-Startup-Szene anschaute. Er und seine Kollegin sowie Mitbegründerin des Projekts Accelerator Frankfurt, Maria Pennanen, wollen Frankfurt nämlich zu dem Hotspot für Startups in der Tech-Branche machen.

Was ist FinTech überhaupt? Im Prinzip ist es nur ein Sammelbegriff von digitalen Finanztechnologien. Außerdem gibt es auch noch InsurTech, RegTech, ProbTech, WebTech und Cybersecurity. Das Ziel der beiden „Accelatoren“ (übersetzt so viel wie Beschleuniger) ist es, Startups in Frankfurt investitionsfähig zu machen. Die beiden nehmen zweimal im Jahr vier Monate lang ein neues Startup unter ihre Fittiche, wenn sie das Gefühl haben, die Idee ist so gut, sie müsste unterstützt werden und könnte mögliche Investoren ebenfalls begeistern.

Am Dienstagabend war es wieder soweit: Im Techquartier wurde kräftig gepichted. 11 vielversprechende Startups präsentierten ihre Ideen. Knapp drei Minuten hat jeder Sprecher um sein Projekt möglichst gut an den Mann oder die Frau zu bringen und so mögliche Investoren zu finden. Denn darum geht es Shoham und Pennanen bei ihrem viermonatigen Coaching, das nach einem erfolgreichen Pitch kommt: Verknüpfungen herstellen zu möglichen Unternehmen und Banken, die sich beteiligen wollen, Beratung zur Produktentwicklung und natürlich die Räumlichkeiten, die sie zur Verfügung stellen. Zu Gast am Donnerstagabend waren neben möglichen Investoren aus dem Bank- oder Mittelstandssektor unter anderem auch Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler als Repräsentant der Politik, der für Frankfurt mit folgenden Worten warb: „Nach dem Brexit werden wir der place to be sein! Frankfurt ist die internationalste Stadt Europas. Rund 50 Prozent der Population hat einen Migrationshintergrund. Sie werden also kein Problem damit haben, jemanden zu finden, der englisch spricht. Denn es ist doch am wichtigsten, erst einmal das Business aufzubauen und dann die Sprache zu lernen.“ Außerdem fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu: „Und wenn Sie die Küche ihrer Mama vermissen, brauchen Sie sich nicht grämen: In Frankfurt finden Sie die Küchen von Mamas aus aller Welt.“ Es wird klar, dass die Stadt großes Interesse an diesem neuen wirtschaftlichen Zweig hat. Ebenso der israelische Staat, der an diesem Abend durch Doron Abrahami, Gesandter für Wirtschaft und Handel der israelischen Botschaft in Berlin, repräsentiert wurde. Bei seiner Begrüßung betonte auch er: „I am very happy to be in Frankfurt the financial hub of Germany and to open the Fintech event. As the home of the European Central Bank, Frankfurt is the financial capital of the Eurozone and Germany . The Brexit improves and strengthens the city world ranking and importance as many institutions already stated their will to establish their offices here. In Germany Frankfurt is the corporate headquarters of most of the major German financial institutions. The city is also a leader in the sectors of financial research and education. Israel is perceived as a leading and developing Fintech center, but the financial market in Israel is small. Therefore, most of the companies in Israel are looking to export their solutions outside the stage of building the product. “

Bedingt durch den Brexit sehen auch Shoham und Pennanen ihre Chancen für ihr Projekt Accelerator Frankfurt, das im TechOuartier neben der Messe liegt, jetzt noch besser: „Frankfurt ist nicht nur die günstigste Stadt für Startups aus aller Welt, wenn man es mit den Hotspots wie London oder New York vergleicht. Das Geld, das man hier Frankfurt spart, kann in die Firma gesteckt werden. Außerdem hat die Stadt hat ein sehr guten Lebensstandard, den Flughafen direkt vor der Haustür und ist sehr international“, sagt Ram Shoham. Derzeit haben die beiden in ihrem Bereich noch keine Konkurrenz in Frankfurt und durch ihre Herkunft besonders gute Kontakte nach Israel und Finnland. Beide Länder verfügen über eine Vielzahl an Startups mit spannenden Ideen, aber dort finden sich im Gegensatz zu Frankfurt nicht der Markt und das Geld. „Frankfurt ist ein Ort, wo viele Möglichkeiten hochkonzentriert beieinander liegen. Hier werden Entscheidungen getroffen“, sagt Maria Pennanen. Beide finden den Standort für die Zukunft extrem vielversprechend, dennoch müsse man hier in der Stadt und in Deutschland noch etwas mutiger werden. Sei es von Seiten der Gründerszene, aber auch von Seiten der Unternehmen und Banken. Und man müsse akzeptieren, das Scheitern zum Leben dazu gehöre und nur wenn man etwas loslässt, auch wieder neues wagen kann. „Gute Entrepreneurs (also Startup-Gründer) scheitern zwei oder drei mal, aber gewinnen auch zwei mal“, erklärt Ram. Und zweimal gewinnen, bedeutet in diesem Fall, ein börsendotiertes millionenschweres Unternehmen. Die beiden, Shoham und Pennanen, wollen mit ihrem Projekt Innovation nach Frankfurt bringen und Arbeitsplätze schaffen – und so wie es derzeit aussieht, könnte das möglicherweise auch funktionieren.

Das Foto oben zeigt Doron Abrahami und Ram Shoham.
 
27. September 2017, 15.24 Uhr
Katharina Bruns
 
 
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