Lange war Fee. solo, nur mit ihrer akustischen Gitarre auf Tournee, nutzte die Zeit, zu sich selbst zu finden und ihr Songwriting zu verdichten. Jetzt hat die Frankfurterin eine Band und stellt ihr Debütalbum im Nachtleben vor.
Detlef Kinsler /
Dass Fee Mietz nicht den von der Plattenindustrie fremdbestimmten Weg mit ihrer Marburger Band Neoh folgen wollte, war ganz sicher die beste Entscheidung, die sie treffen konnte. Auch, dass sie danach erst mal solo unterwegs war, neue Songs schrieb und sich Zeit ließ, die richtigen Musiker zu suchen, die helfen würden, ihren Singer/Songwriter-Pop für das Albumdebüt zu verdichten. Und das erfüllt – trotz konventioneller Bandbesetzung – keines der gängigen Klischees zwischen Deutsch-Rock à la Silbermond oder deutschsprachigem Soul-Pop. Dann schon lieber mal ein unverhofftes Velvet Underground-Zitat. Der akustische Charakter bleibt hier gewahrt, die Stimme – immer ganz vorne – strahlt Melancholie und Lässigkeit zugleich aus, Nachdenklichkeit und Abenteuerlust. Die Geschichten, die Fee. erzählt, sind so herrlich alltäglich wie der Albumtitel „Ein Zimmer Küche Bad“ (O-Tone Music/Edel) schon suggeriert, in ihren schwerelosen Texten reimen sich dann aber ganz poetisch Orchideen auf Ideen. Eine herrlich unprätentiöse Sinnsuche in Worten und Tönen.
Fee., Ffm, Nachtleben, 16.4., 20 Uhr, Eintritt 14,30 Euro
Weil sein Hobby schon früh zum Beruf wurde, ist Fotografieren eine weitere Leidenschaft des Journal-Frankfurt-Musikredakteurs, der außerdem regelmäßig über Frauenfußball schreibt.