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Best of Mainova heimspiel

Ärmel hoch krempeln, statt auf Luxuslimousinen hoffen ...

Sinisha_Vrdoljak_KinslerAm 2. Oktober findet – wie jedes Jahr am Abend vor dem Tag der deutschen Einheit – das Best of Mainova heimspiel in der Batschkapp statt, präsentiert vom JOURNAL FRANKFURT (siehe auch Musikfeature im Heft 21/2009). Wir sprachen mit Siniša Vrdoljak, selber Musik und Konzertveranstalter und Projektleiter der Mainova heimspiele.

JOURNAL FRANKFURT: Fünf Bands zum sechsten Besten lautet die Headline zur Presseinformation zum diesjährigen heimspiel... Ein kurzer Rückblick: Wie hat sich die Frankfurter Musikszene in dieser Zeit entwickelt?

Siniša Vrdoljak: Positiv! Mir scheint, dass die Zahl der Bands, die sich auf nationalem Niveau bewegen deutlich gestiegen ist. Das ist allerdings eher ein Gefühl, messen lässt sich das nicht. Meine Prognose, der Weggang des Majors, spricht der großen Plattenlabels, wird sich positiv auf die Aktivitäten in der Musikszene auswirken, scheint sich zu bewahrheiten. Die Musiker und deren Helfer sind deutlich aktiver als früher.

Jana-Josephina
Jana Josephina

JOURNAL FRANKFURT: Welche der Bands, die schon die meisten Zuschauer bei ihrem Nachtleben-Konzert gezogen haben und in der Batschkapp auftreten durften, haben denn danach auch bundesweit für Furore sorgen können?

Siniša Vrdoljak: Schöne Frage, denn mit Wagner Love und Auletta gibt es zwei wunderbare aktuelle Beispiele. WL haben in Japan großen Erfolg, sind dort in die Dance Charts eingestiegen, werden hier von hr3 geliebt und ge-featured. Auletta werden auf MTV gespielt und bei vielen jungen Radiosendern gespielt. Im übrigen eine sehr fleißige Band, großes Lob dafür! Heutzutage der wichtigste Faktor neben Talent! Außerdem deckt es sich mit dem Mainova heimspiel-Konzept: Ärmel hochkrempeln und nicht etwa im Proberaum von der Stretch-Limousine phantasieren.

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Crayfish

JOURNAL FRANKFURT: Welche Impulse gingen und gehen denn für die Konzertszene Rhein-Main von Heimspiel und vor allem dem Best of aus?

Siniša Vrdoljak: Da knüpfe ich bei "Ärmel hochkrempeln" an. Wenn man mitarbeitet, kann man in den national und international renommierten Clubs nachtleben & Batschkapp spielen, von der Professionalität und Struktur (z.B. Promo) profitieren- sie für sich nutzen. Vor dem heimspiel - das Erste fand 1997 statt - konnte ich keine lokalen Bands ins nachtleben buchen. Das Ergebnis lautete immer: Gästeliste komplett angetreten, die Zeche zahlt der Club. Durch Eigeninitiative stehen die Bands auf diesen Bühnen vor ihren eigenen Fans ohne künstlich geschaffene Situationen wie "gewinne einen Support-Slot bei Superband XY auf der Coca-Bier-Tour".

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René Moreno

JOURNAL FRANKFURT: Über einen Mangel an Konzerten können wir uns gerade in diesem Herbst nicht beklagen: Das Bett ist in eine größere Location umgezogen, in der Brotfabrik finden -- vielleicht auch deshalb -- mehr Konzerte statt, das Elfer Music Club-Team hat das alte Bett übernommen und zum Ponyhof gemacht, überall -- auch im Club- und Dreikönigskeller -- finden Auftritte regionaler Bands statt, auch im Sinkkasten laufen die entsprechenden Konzertreihen weiter, im Hazelwood Studio gab's gleich ein siebentägiges Festival -- da muss sich natürlich auch das Heimspiel und das Best of dagegen behaupten... wie gelingt ihm das?

Siniša Vrdoljak: Puuuh, dass sind gleich mehrere Fragen, die regional und überregional getrennt zu betrachten sind. Das Mainova heimspiel Konzept funktioniert. Wir achten darauf, dass die Auftritte möglichst exklusiv sind, wie auch bei bekannten Bands auf Tournee. Die spielen ja auch nicht drei Mal im Monat in einer Stadt. Die Kult-Clubs stehen als Argument ganz oben - jeder Musiker will auf die heiligen Bretter der Batschkapp und im nachtleben ist es durchaus ähnlich, wenn man schaut welche Bands da in den letzten 15 Jahren ihre Karrieren begonnen haben. Dazu gibt's professionelle Technik, Promo und das auf Batschkapp- Niveau. Die Argumente Best of und Museumsuferfest, wie auch die Weihnachtsspecials im nachtleben zwischen den Jahren sind eine zusätzliche Motivation für das Mainova heimspiel. Demnach gibt's genug Argumente diese vollkommen unabhängig von der Anzahl der neuen Clubs und Konzerte in der Stadt zu veranstalten.
Thorsten Koltzek macht sein Konzept im Sinkasten schon seit Jahren erfolgreich mit 4 Bands an Wochenendterminen. Hazelwood macht ein einmaliges Festival mit ihren eigenen Bands und ausgewählten regionalen. Das sehe ich nicht in Konkurrenz. Im Gegenteil, was die Jungs in den letzten 20 Jahren geleistet haben, darauf kann Frankfurt mehr als Stolz sein! Und ich freue mich am Samstag den 26.9. mit nova drive dort unser komplett neues Programm zu spielen. Toller Kontext für gute Musik...
Überregional gesehen: grundsätzlich schaden gute Clubs keiner Stadt- und Frankfurt schon gar nicht. Wenn allerdings alle in das selbe Horn blasen, wird's eng. Die Tradiotionsclubs sind bei dieser Aufzählung ja noch nicht einmal berücksichtigt. Ich bin mal gespannt, wie es hier in Frankfurt in einem Jahr ausschaut.

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Cargo City

JOURNAL FRANKFURT: Wenn die Mainova als Energie-Anbieter als wichtigster Partner im Boot ist, das Plakatlogo eine E-Gitarre ist, könnte das noch nicht eingeweihte, potentielle Publikum meinen, hier handele es sich um ein Festivals ausschließlich mit Strom-Gitarren und harter, lauter Musik. Das Konzept ist aber ein anderes...

Siniša Vrdoljak: Ja, handmade! Keine Playbacks, in der Regel keine Coverbands (nicht "selbst geschrieben Songs"), kein Techno. Eine Gitarre steht ja nicht nur für harte, laute Musik.

JOURNAL FRANKFURT: Kannst Du als Projektleiter mal aus Deiner Sicht/mit Deinem Ohr beschreiben, was von den teilnehmenden Acts 2009 zu erwarten ist?

Siniša Vrdoljak: Enorm viel, behaupte ich! Crayfsih, Cargo City und Serum 114 sind schon auf nationalem Terrain zu Hause. Crayfish sind gerade mit ihrem neuen Album auf Promo-Tour durch Deutschland, Cargo City haben hervorragende Kritiken für das Debüt bekommen, arbeiten mit keinem geringerem als Ralf Hildenbeutel zusammen. Serum 114 haben wohl keine Bühne in Deutschland ausgelassen und da läuft gerade irgendetwas in Richtung TV.
René Moreno Band spielen auf sehr hohem Niveau, bringen stilistisch den Funken Lässigkeit und Seele in das Line up und sind in einer anderen, nicht rock-orientierten Szene unterwegs. Wie auch Jana Josephina, von der ich sehr überzeugt bin. Auf dem im Herbst erscheinenden Album sind einige sehr gute radio-taugliche Songs. Die "Inszenierung" live ist beachtlich, wie auch Videos und Photos. Alles in Allem sehr lebendig und professionell oder wie man gerne sagt: rund.

JOURNAL FRANKFURT: Am Anfang ein Blick zurück, jetzt einer in die Zukunft. Sind die Heimspiel-Reihe und das Best of auf längere Sicht gesichert und bietet der Pool an Musikern in der Region auch weiterhin genügend Substanz?

Siniša Vrdoljak: Der Pool an Musikern kann nie ausgeschöpft werden. Im Gegenteil: es kommen immer mehr junge nach. Der Pool wächst. Von daher ist das Grundkonzept auch nicht gefährdet. Das Best of Mainova heimspiel ist natürlich an die Partnerschaft mit der Mainova geknüpft. Daher kann ich diese Frage nicht beantworten. Der Erfolg der letzten 6 Jahre, mit nur z.B. über 20.000 Besuchern bei den Mainova heimspielen, spricht für das Konzept. Soviel kann ich dann doch sagen: für 2010 sieht es ganz gut aus.

Interview: Detlef Kinsler

Wer sich vorab über die fünf Bands informieren und in deren Musik reinhören will, dem stehen folgende Adressen zur Verfügung:
 
29. September 2009, 10.36 Uhr
Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
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