Viele Köche verderben nicht zwangsläufig den Brei. Wenn die neue Ausgabe von Frankfurt Geht Aus! zum ersten Mal der Öffentlichkeit vorgestellt wird, geht das immer mit einer Parade der besten Küchenchefs der Stadt einher, die in die Genussakademie auf die Fressgass’ kommen, um die Urkunden und Glückwünsche für die Top-Platzierung ihrer Restaurants persönlich entgegenzunehmen. Die Meisterköche bringen dabei stets etwas Feines aus ihren Küchen mit – und wir können wohl mit Fug und Recht behaupten, dass die Kollegen von der Tagespresse, von Funk und Fernsehen nie so gut bewirtet werden wie zu diesem Anlass. Da ist dann selbstverständlich auch die Stimmung bestens: Carabiniero im Olivenbrot mit Aprikosen, gebratenes Wolfsbarschfilet an Risotto mit Kirschtomaten und Rucola sowie Thunfischtatar mit Entenleber-Tarte und karamellisierten Äpfeln stehen ansonsten eher selten auf dem Speiseplan eines Journalisten.
Doch schnell zum wichtigsten Teil: den Siegern! Dass Carmelo Greco (v. l.) von der Osteria Enoteca erneut den ersten Platz in der Rubrik „Italien Fine Dining“ belegt, dürfte so langsam niemanden mehr überraschen – höchstens unsere Tester, die sich jedes Jahr aufs Neue wundern, wie es der stets als perfekt gepriesene Chefkoch immer wieder schafft, noch ein wenig besser zu werden. Die Rubrik „Frankfurt exklusiv“ hält dann dafür gleich mehrere Sensationen bereit: Den dritten Platz etwa behauptet das Goldman Restaurant für sich – noch vor Patrick Bittners wunderbarem Français oder Mario Lohningers exzellentem Liege-Restaurant Silk, die beide einen begehrten Stern tragen. Thomas Haus (h. l.), der im Goldman den Löffel schwingt, wurde bislang vom Guide Michelin stets übersehen. Zu Unrecht, sagen wir, und nicht nur, weil hier das beste Preis-Leistungs-Verhältnis der Stadt zu finden ist. Die nächste Sensation bildet der zweite Platz der Villa Merton. Wer Frankfurt Geht Aus! 2009 aufmerksam gelesen hat, wird nun stutzen, schließlich belegte die Villa Merton im Vorjahr sogar den ersten Platz, ist also abgestiegen. Doch halt: Damals stand noch Hans Horberth hinter dem Herd, der nun aber schon seit beinahe einem Jahr dem La Vision in Köln vorsteht. Sein Nachfolger, Mathias Schmidt (linkes Foto), ist gerade 28 Jahre jung geworden und springt in unserem Ranking quasi von der Null auf die Zwei. Ganz knapp sei es diesmal gewesen, sagt der Verleger, was heißen soll, dass sich der Erstplatzierte vorsehen muss, damit ihn im kommenden Jahr niemand vom Thron stößt. Diesmal hat er es jedoch geschafft: Der Österreicher Alfred Friedrich (h. M.), vor wenigen Monaten vom Gourmet-Restaurant Zarges zum Tiger-Restaurant gewechselt, führt seine neue Wirkungsstätte souverän zurück auf die höchste Stufe des Siegertreppchens.
Aber genug jetzt, mehr wird nicht verraten. Alle Rubriken, alle Plätze und alle ausführlichen Kritiken finden Sie im neuen Frankfurt Geht Aus! 2010 – ab Montag am Kiosk!