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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

20 Jahre Stalburg Theater & 15 Jahre Stoffel

Ein Hirn voller schräger Ideen

Am Montagabend wurde im Kaisersaal gefeiert, wie schon lange nicht mehr. Oberbürgermeister Peter Feldmann hatte zu Ehren Michael Herls und des Stalburg-Ensembles in den Römer eingeladen. Das Theater feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Bestehen.
„Es war ein trüber Tag im Jahre 1998, da kreuzten sich im Nordend die Wege zweier stattlicher Herren. Der eine, Fritz Reuter, besaß ein imposantes, im 15. Jahrhundert erbautes, Anwesen mit Kelterei, Gastwirtschaft und Saal. Der andere, Michael Herl, hatte nichts außer einem Hirn voller schräger Ideen.“

So steht es auf der Homepage des Stalburg Theaters; seit diesem trüben Tag sind inzwischen 20 Jahre vergangenen. 20 Jahre, in denen das Theater „ein Zuhause für viele, für das Nordend, für die Stadt“ geworden ist. Ein sichtlich ergriffener Peter Feldmann sagte diese Worte bei der gestrigen Feier zu Ehren Michael „Michi“ Herls, künstlerischer Leiter des Stalburg Theaters, und des Stalburg-Ensembles. Der Oberbürgermeister hatte am Montagabend in den Kaisersaal eingeladen, um den 20. Stalburg-Geburtstag – und 15 Jahre Stoffel – gebührend zu feiern. „Der ein oder andere hat nicht geglaubt, dass so ein Theater solche Hochkaräter im Programm haben kann. Das hat sich geändert: So wie man sich Frankfurt nicht ohne den Tigerpalast vorstellen kann, so geht Frankfurt heute nicht mehr ohne das Stalburg Theater und Michi Herl“, sagte Feldmann. Dass dem tatsächlich so ist, zeigten auch die geladenen Gäste, die jedes Lob in Richtung Herls mit lauten Jubelrufen und tosendem Beifall quittierten. So ausgelassen war die Stimmung im Kaisersaal wohl schon lange nicht mehr.



Michi Herls „Hirn voller schräger Ideen“ hat mit dem Stalburg Theater vielleicht eine der besten Ideen ausgespuckt, die der Frankfurter Theaterlandschaft passieren konnte. Der frische Wind, den Herl und sein Team vor 20 Jahren mitbrachten, weht auch heute noch – denn Langeweile oder gar Routine kehrt dort nie ein. „Einen wirklichen Plan hatten wir nie“, sagte Herl in seiner Rede. Zum Glück möchte man erwidern. Mit einem durchdachten Businessplan wäre das Projekt Stalburg vermutlich nur halb so kreativ und wunderbar verrückt ausgefallen. Wie er „das Ding 20 Jahre am Laufen“ halten konnte, ohne, dass es den Zuschauern langweilig wurde, kann Herl auch nicht so recht erklären. Man müsse eben Menschen zusammenbringen, die gut miteinander können.



Das schafft der Mann mit der unnachahmlichen donnernden Stimme, der übrigens eine regelmäßige Kolumne für das JOURNAL FRANKFURT schreibt, immer wieder – das beweist nicht zuletzt die Promi-Dichte, die regelmäßig auf der Stalburg-Bühne auftritt. Der erste war kurz nach der Gründung Ilja Richter, aktuell kann man Isabel Berghout erleben. Mit der Gründung des Stoffels – Stalburg Theater offen Luft – gelang Michi Herl vor 15 Jahren der nächste große Coup: das erste Freiluftfestival, das ganze vier Wochen täglich ein kostenfreies Kulturprogramm bietet. Die Frankfurter danken es ihm. Dennoch ist Michi Herl vor allem eines wichtig, er betont es ausdrücklich in seiner Rede: „Das gehört ganz fett und immer wieder erwähnt: das Stalburg Theater ist nicht der Herl. Das sind ganz viele Menschen.“ Die reagieren prompt mit lauten Jubelrufen. „Jeder ist wichtig, jeder leistet einen Beitrag und ist ein Steinchen im Gesamtgefüge“, fügte Herl dann noch hinzu. Und uns bleibt nur zu sagen: Danke, für 20 Jahre unvergleichbares Programm im Stalburg Theater und 15 Jahre Stoffel – auf viele weitere Jahre!

 
30. Oktober 2018, 11.56 Uhr
Ronja Merkel
 
Ronja Merkel
Jahrgang 1989, Kunsthistorikerin, von Mai 2014 bis Oktober 2015 leitende Kunstredakteurin des JOURNAL FRANKFURT, von September 2018 bis Juni 2021 Chefredakteurin. – Mehr von Ronja Merkel >>
 
 
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