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Love-Family-Park

Das Ende einer Institution

Am Dienstag war es offiziell: Den Love-Family-Park auf den Hanauer Mainwiesen wird es nicht mehr geben. Umweltministerin Lucia Puttrich erteilte dem Techno-Festival in einem Brief an die Stadt Hanau eine Absage.
Bereits seit August dieses Jahres diskutieren die Verantwortlichen der Stadt Hanau und des Regierungspräsidiums Darmstadt über die Zukunft des Love-Family-Parks. Nachdem das Regierungspräsidium das Festival bereits im September aus Naturschutzgründen verboten hatte, wendeten sich der Hanauer Oberbürgermeister Claus Kaminsky und Stadtrat Andreas Kowol an die hessische Landesregierung in der Hoffnung, dass diese zu einem anderen Entschluss kommt als das Regierungspräsidium. Doch auch von dort bekam Hanau keine Unterstützung. Der Love-Family-Park darf nicht mehr auf den Hanauer Mainwiesen stattfinden. Der Grund für das Verbot sei die hohe Belastung der Umwelt durch das eintägige Techno-Festival.

Die Auewiesen liegen in einem Naturschutzgebiet, weshalb das Festival schon in den vergangenen Jahren nur mit einer Ausnahmegenehmigung stattfinden konnte. Seltene Tier- und Pflanzenarten auf den Auewiesen sollen geschützt werden und wären von größerer Bedeutung als das Festival. Die gleichen Argumente hatte auch schon das Darmstädter Regierungspräsidium in seinem Beschluss vom September geliefert, als es den Antrag der Stadt, die betroffene Fläche aus dem Naturschutzgebiet herauszunehmen, ablehnte. Die Veranstaltung spreche nur einen begrenzten Addressatenkreis innerhalb der Bevölkerung an und trage auch nicht wesentlich zur Verbesserung der Wirtschaftskraft der Stadt Hanau bei, argumentierte es damals weiterhin. Auf Basis dieser Aussagen, habe Ministerin Puttrich wohl auch gegen den Love-Family-Park entschieden, ohne weitere Argumente oder Lösungsansätze zu erwägen, so Kaminsky.

„Wir sind von der Weisung der Landesregierung tief enttäuscht“, äußerten sich Stadtrat Kowol und der Oberbürgermeister zum Brief aus Wiesbaden, der Dienstag – nach knapp sechs Wochen Stillschweigen – bei ihnen ankam. In den vergangenen Monaten hatte die Stadt Hanau der Landesregierung eine lange Liste mit Argumenten für das Techno-Festival vorgelegt, die unter anderem betonte, dass der Love-Family-Park sehr wohl Menschen aus allen Schichten anlocke und die Hanauer Wirtschaft fördere. Ein Gutachten über die Auswirkungen des Musikfestivals auf die Pflanzen- und Tierwelt der Mainwiesen ergab des Weiteren, dass schützenswerte Pflanzenarten auch nach zehn Jahren des Festivals noch immer vorhanden seien. Eine dauerhafte Beeinträchtigung des Landschaftsschutzgebiets liege also nicht eindeutig vor. Außerdem entspreche die betroffene Fläche nur etwa 0,4 Prozent der gesamten Landschaftsschutzgebietsfläche und es sei davon auszugehen, dass die ökologischen Funktionen auch von der übrigen Fläche wahrgenommen werden könnten.
Aus diesem Grund hatte die Stadt Hanau als Kompromiss vorgeschlagen, das Festival zu genehmigen und die Auswirkungen der Veranstaltung auf die Natur genau zu beobachten. Doch auch dieser Vorschlag wurde von Regierungspräsidium und Landesregierung abgelehnt.

Siebzehn Jahre lang feierten Jugendliche und junge Erwachsene den Love-Family-Park. Seit 2003 auf den Hanauer Mainwiesen. Das Festival wurde zu einer Institution der Jugendkultur in Deutschland und Europa. Es ist eines der größten Techno-Festivals in Deutschland und das größte Open-Air für elektronische Musik im Rhein-Main-Gebiet. Ob es den Love-Family-Park in Zukunft an einem anderen Ort geben wird, ist ungewiss. „Wir werden jetzt nach alternativen Standorten in der Region Ausschau halten, aber natürlich auch außerhalb weiter suchen“, sagt Steffen Charles, Geschäftsführer des Veranstalters Cosmopop. Die Veranstaltung in einem kleineren Rahmen abzuhalten sei wirtschaftlich nicht möglich und die Mainwiesen seien im Stadtgebiet – vor dem Hintergrund der Katastrophe bei der Duisburger Love Parade – der einzige geeignete Standort.
 
20. November 2013, 16.16 Uhr
lao
 
 
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