Filmemacher George Dare nimmt sich ein Beispiel am Filmstil „Dogma 95“, der auf Effekte und technische Raffinessen verzichtet. So will er einen Streifen ganz ohne Budget drehen. Statisten sucht er über Facebook.

Die hessische Filmförderung und die Stadt arbeiten sehr aktiv daran, Frankfurt als Filmstadt zu etablieren. Manche Filmprojekte kommen aber ganz ohne Förderung aus. Das geht etwa, wenn man einfach ohne Budget dreht. So versucht es zurzeit der junge Filmemacher George Dare, der bisher beim schwul-lesbischen Filmverleih „Pro-Fun Media“ in Frankfurt arbeitet. „Ich orientiere mich am Dogma 95-Stil“, erklärt er. Dieser Stil beruht auf einem Manifest, dass die Regisseure Lars von Trier, Thomas Vinterberg, Kristian Levring und Søren Kragh-Jacobsen im Jahr 1995 schufen. Es soll der zunehmenden Wirklichkeitsentfremdung in der Filmbranche entgegenwirken. Merkmal ist, dass völlig auf Effekte, technische Raffinessen, Illusion und dramaturgische Vorhersehbarkeit verzichtet wird. „Es wird zum Beispiel auch nur an Originalschauplätzen gedreht“, erläutert Dare.

Sein Werk trägt bisher den Arbeitstitel „Lost in Frankfurt“. Das erste eigene Filmprojekt von Dare erzählt die Geschichte einer schwulen Dreiecksbeziehung. Die Moral verrät der Filmemacher schon vorab: „Wenn man zuviel will, hat man am Ende gar nichts.“ Gedreht wird vom 2. bis 10. August, ausschließlich in Frankfurt. Schauplätze werden unter anderem der Flughafen, der Bahnhof und das Bankenviertel sein. „Wir wollten auch im Skyline Plaza drehen, aber die haben sofort abgesagt“, erzählt Dare.

Das Team besteht lediglich aus zehn Mitarbeitern, die alles erledigen – vom filmen, über's schauspielern, bis hin zum schneiden. „Ich habe zum Glück gute Kontakte in der Filmbranche“, erzählt der Regisseur. So könne er Schnitt und Vertonung günstig realisieren. Über Facebook sucht Dare momentan Statisten – er braucht etwa 40 Freiwillig. „Das läuft bisher super. Schon nach ein paar Minuten haben sich zehn Leute gemeldet.“

Bezahlen kann Dare die Statisten nicht, genauso wenig wie das Filmteam. Die festen Mitarbeiter bekommen allerdings eine Gewinnbeteiligung, sollte der Streifen irgendwann Geld einbringen. Einen Verleih hat Dare bisher noch nicht. Da aber schon Mitarbeiter von Filmfestivals von seiner Idee begeistert waren, sei er zuversichtlich, dass sein Projekt Erfolg haben wird.