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Foto: Ralph Heinrich
Foto: Ralph Heinrich

Die Rettung der Phönix-Halle in Mainz

Der Phönix aus der Asche

Um die Phönix-Halle in Mainz zu erhalten, haben drei Retter bereits 2,5 Millionen Euro gesammelt. Nun fehlen noch 250.000 Euro, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen – alles kein Problem, meint das Trio.
Es war vor rund einem Jahr an einem Montagmorgen, Ralph Heinrich saß am Frühstückstisch und las die Zeitung. Was der Geschäftsführer des Licht- und Tontechnik-Dienstleisters „Light und Sound“ da erfuhr, konnte er nicht glauben: Die Phönix-Halle in Mainz soll schließen. „Ich dachte, das kann nicht sein, was ist die Stadt denn ohne diese Konzerthalle?“ Also beschloss er, gemeinsam mit dem zweiten Geschäftsführer von „Light und Sound“, Torsten Spode, sowie dem Unternehmerberater Hanns-Christian von Stockhausen, den Phönix zu retten. Inzwischen seien sie auf der Zielgeraden, sagt Heinrich, aber der Weg sei mühsamer und länger gewesen, als erwartet.

Der vorherige Betreiber habe nach 17 Jahren das Handtuch geschmissen – die Einnahmen seien zurückgegangen und die Stadt habe jegliche finanzielle Unterstützung verwehrt, berichtet Heinrich. Sie fassten daher den Plan, die Halle zu modernisieren, und so wieder große Bands und viel Publikum zu gewinnen. Zuletzt traten hier Alice Cooper oder Revolverheld auf. Im März 2015 wurde die Konzerthalle, die auf dem Gelände der „alten Waggonfabrik“ in Hauptstraße 17 steht, entkernt. Nur ein rund 400 Quadratmeter großer Block mit Garderoben für Künstler steht noch. „Der kommt auch noch raus, diesen Riesenklotz können wir nicht gebrauchen“, sagt Heinrich. Außerdem sollen die Wände gereinigt und ein neue Boden her – sogar mit Fußbodenheizung. Auch neue Garderoben und Sanitäranlagen sind geplant. „Es soll eine richtige Industrie-Location entstehen“, so der neue Betreiber. Dann sollen auf rund 3800 Quadratmetern etwa auch Sportveranstaltungen stattfinden.

Aber wie soll das alles finanziert werden? Rund 2,5 Millionen Euro kostet die Modernisierung. Seit September 2014 sind die Drei auf der Such nach Investoren. Und tatsächlich: Die Summe ist zusammengekommen. „Es ist ein bunter Mix aus Bankkrediten, Fördergeldern, Privatinvestoren und Eigenkapital – wir verbürgen uns natürlich auch selbst für das Projekt“, so Heinrich. Vor rund vier Wochen kam dann der Rückschlag – die Brandschutzauflagen sehen vor, dass eine Sprinkleranlage installiert werden muss – Kostenpunkt: 250.000 Euro. „Das hat das Ganze wieder kompliziert gemacht. Wir waren ja mit unserem Plan durch und jetzt mussten wir wieder auf die Suche nach Investoren gehen.“ Diese Suche ist – hoffentlich – abgeschlossen. Potentielle Geldgeber seien gefunden, aber noch sei nicht alles unter Dach und Fach. „Es werden gerade Verträge hin und her geschickt – jeder will ja wissen, ob sein Geld gut angelegt ist“, sagt Heinrich. In spätestens 14 Tagen soll alles unterschrieben sein. Das wird auch höchste Zeit, denn die Boes AG hat die Immobilie gekauft hat und wird sie an das Trio vermieten. Noch verzichten sie auf die Mieteinnahmen, aber das werde nicht lange so weitergehen. „Die machen schon Druck.“

An Unterstützern mangelt es der Phönix-Halle indes nicht. Sowohl auf Facebook sowie auch auf der Seite „Rettet den Phönix“ sprechen sich zahlreiche Menschen dafür aus, die Veranstaltungshalle zu erhalten. Darunter auch prominente Namen aus allen Bereichen. Etwa Vera Reiß (SPD), Kultusministerin von Rheinland-Pfalz, Georg Krausch, Präsident der Johannes Gutenberg-Universität Mainz oder das Magier-Duo Ehrlich Brothers. Auch ein Bandwettbewerb wurde ausgeschrieben – um den Phönix-Song zu ermitteln. Jeder, der teilnehmen will, hat dafür noch bis 31. Mai Zeit. Einfach den Song bei YouTube hochladen und in einer Mail (info@rettet-den-phoenix.de) ein paar Infos zur Person und dem Lied an die Phönix-Retter schicken.
 
30. April 2015, 09.00 Uhr
Christina Weber
 
 
Fotogalerie:
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