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Frankfurter Airport

Wirbel um die neue Landebahn

Erst verbot der Verwaltungsgerichtshof in Kassel die Nachtflüge, dann forderte Lufthansa-Chef Christoph Franz eine Verschiebung der Inbetriebnahme, die für Freitag geplant ist. Doch Fraport will eröffnen – komme, was wolle.
Lufthansa-Chef Christoph Franz fordert, die für Freitag geplante Inbetriebnahme der neuen Nordwest-Landebahn am Frankfurter Flughafen vorerst zu verschieben. Das erklärt der Top-Manager in einem Interview mit dem „Spiegel“. Am Dienstag vergangener Woche hatte das hessische Verwaltungsgericht in Kassel entschieden, dass nach der Eröffnung der neuen Piste auf Deutschlands größtem Airport, anders als bisher, zwischen elf Uhr abends und fünf Uhr morgens keine Starts und Landungen mehr stattfinden dürfen. Die Entscheidung, so Franz, sei „völlig unverständlich“ und „ein klarer Rückschlag für den Standort Deutschland“. Betroffen sei vor allem die Fracht, die sich „teilweise andere Wege über ausländische Flughäfen suchen“ werde. Deshalb habe die Lufthansa den Flughafen aufgefordert, die neue Landebahn erst dann in Betrieb zu nehmen, wenn demnächst auch das Bundesverwaltungsgericht über die Nachtflugregelung entschieden hat. Die Gefahr einer Rezession sieht der Lufthansa-Chef derzeit nicht.

Doch eine Verschiebung der Inbetriebnahme kommt für den Flughafenbetreiber Fraport nicht in Frage. Am 21. Oktober wird die Maschine der Bundeskanzlerin wie geplant dort landen. Denn der Flughafen operiere seit Jahren an seiner Kapazitätsgrenze mit der Folge von vergleichsweise häufigen Verspätungen. Daher werde die neue Bahn dringend benötigt, wie ein Fraport-Sprecher betont. Außerdem sei die Koordination der Flugbewegungen für den Winterflugplan im neuen Vier-Bahnen-System abgeschlossen. „Dass ein Gericht so kurzfristig eingreift, bedeutet, dass Airlines ihre Flugzeuge am Boden lassen müssen und darüber hinaus, um überhaupt einen Teil der Flugzeugumläufe aufrechterhalten zu können, zig Millionen zusätzliche Kosten aufwenden müssen“, so der Fraport-Sprecher. „Es kann nicht sein, dass man mit wenigen Tagen Vorlauf einfach die Stilllegung von Maschinen verfügt, zumal es mit Inbetriebnahme der Bahn nachts ohnehin wesentlich leiser wird, als dies bislang der Fall war."

Da müssen sich die Flughafenausbaugegner und die Frankfurter Grünen die Ohren zuhalten. Sie befürchten mit Inbetriebnahme der neuen Landebahn das Schlimmste. Und bezeichnen den 21. Oktober als „einen traurigen Tag“. „Die Region wird mit einem immer größeren Lärmteppich überzogen, denn mit der Landebahn Nordwest werden bis zu 126 Flugbewegung pro Stunde möglich sein“, beklagt Martina Feldmayer, Vorstandssprecherin der Frankfurter Grünen. Schon jetzt zeige sich mit der Änderung der Flugrouten, dass es in der gesamten Region zu massiven Protesten werden der bereits jetzt spürbaren zusätzlichen Belastung kommt. Unsäglich sei auch die Trickserei der hessischen Landesregierung beim Thema Nachtflugverbot. Roland Koch habe wiederholt betont, dass der Flughafenausbau nur mit einem gleichzeitig eingeführten Nachtflugverbot einhergehen werde. „Jetzt wird die Landebahn in Betrieb gehen und die Landesregierung geht gerichtlich gegen das von ihr versprochene Nachtflugverbot vor,“ sagt Feldmayer. „Das jetzt erfolgte Urteil des Verwaltungsgerichtshofs zu Gunsten einer vorläufigen Nachtflugverbots zeigt deutlich, dass sich Wortbruch nicht auszahlt.“ Doch die Grünen lassen sich nicht unterkriegen. Sie wollen weiter kämpfen – dafür „dass aktiver und passiver Schallschutz umgesetzt wird, und dass das Versprechen der Landesregierung zum Nachtflugverbot auch eingelöst wird“.
 
17. Oktober 2011, 12.00 Uhr
jlo
 
 
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