Bereits zum zweiten Mal fand in der Innenstadt Frankfurts eine Stadtführung für Flüchtlinge statt. Das Projekt soll die Integration fördern und den Teilnehmer historisch relevante Orte der Stadt zeigen.
Jennifer Dück /
„Stadtführung für Flüchtlinge“ nennt sich das neuste Projekt des Freundeskreises des Weltkulturen Museums. Das wurde in Zusammenarbeit mit dem Verein der Frankfurter Stadt- und Gästeführer ins Leben gerufen. Gemeinsam wollen die Stadtführer Geflüchteten durch einen Rundgang die Stadt näher bringen und ihnen die geschichtlichen Hintergründe erklären. Bereits zum zweiten Mal fand am Freitag den 8. Juli eine Führung für nahezu 30 Teilnehmer statt.
Das Projekt wird von der Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main gefördert. Sie bewilligten den Projektleitern für die Gesamtdauer um die 6000 Euro Fördergelder. Dadurch können die Stadtführer den Teilnehmern die Tickets für den öffentlichen Nahverkehr spendieren, zudem sind ein Getränk und ein Imbiss am Ende der Führung inklusive. Gerade den Kindern steht die Freude über ein Softgetränk ins Gesicht geschrieben.
Von der Hauptwache aus geht es über die Kleinmarkthalle zur Paulskirche, am Römerberg vorbei, durch die Altstadt, über den Eiserner Steg bis zum Weltkulturen Museum. Erklärt werden Flaggen, Begriffe wie Demokratie, Glaubens- und Meinungsfreiheit und auch die Geschichte des zweiten Weltkrieges. Es sei Interessant etwas über die Geschichte Deutschlands zu erfahren, da damals auch hier Krieg herrschte, sagt Mustafa, einer der Teilnehmer. Im Irak habe er es nicht mehr ausgehalten, ständig werde seine Heimatstadt bombardiert, erzählt er weiter. Er ist seit knapp neun Monaten in Frankfurt und lernt seit kurzem Deutsch.
Die Stadtführung findet auf Deutsch statt, wobei manche Aspekte auf Nachfrage auch auf Englisch erklärt werden. Den Teilnehmern haben sie spezielle Handzettel angefertigt. So können sie das, was sie nicht verstehen, auf Arabisch, Pashto und Tigrigna, das in Eritrea und Äthiopien gesprochen wird, nachlesen. „Wir wollen die Teilnehmer bei der Integration unterstützen“, erklärt Dieter Wesp, der zusammen mit seinem Kollegen Hans Zimmermann für das Projekt ehrenamtlich als Guide tätig ist. „Wir erklären alles möglichst langsam und auf deutsch, so lernen sie die wichtigsten Vokabeln und Orte kennen“, so Wesp.