Ruhig ist es geworden um Kurt Beck, seit er im September vergangenen Jahres als Bundesvorsitzender seiner Partei zurückgetreten ist. Der gemütliche SPD-Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz hat sich nach seinem polternden Auftritt auf der Bundesbühne wieder in die beschaulichen Auen und Wälder seines Reviers zurückgezogen. Fast vergessen der Sommer 2006, als die Frankfurter Satire-Zeitschrift Titanic ein Porträt des damaligen SPD-Chefs mit der Zeile betitelte: "Problembär außer Rand und Band: Knallt die Bestie ab!"
Offenbar in Erinnerung an die politische Hetzjagd auf seine Person, setzt sich Beck nun für den Schutz seiner brummigen „Artverwandten“ ein. In einem Brief schreibt die Staatskanzlei Rheinland-Pfalz an die Tierrechtsorganisation Peta: „Es ist vorgesehen, das Thema‚ Wildtiere in Zirkusbetrieben‘ nach der Sommerpause erneut aufzugreifen. Ministerpräsident Kurt Beck wird sich für einen besseren und konsequenteren Tierschutz aktiv einsetzen.“ Der Ministerpräsident werbe bereits jetzt in anderen Bundesländern um Unterstützung.
Nach einem Entschluss des Bundesrates von 2003 sollten insbesondere Affen, Elefanten und Bären nicht länger in der Manege auftreten, da Wildtiere nicht domestizierbar seien und hohe Anforderungen an Haltung, Pflege und Ernährung stellten. Fast so wie außer Kontrolle geratene Politiker. Vielleicht sollte man für diese auch ein Auftrittsverbot erwirken – in der Manege des Bundestags und auf der politischen Bühne.