Potpourri oder Symbiose?

Begegnung auf Augenhöhe

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Zweimal ausverkauftes Haus in der Jahrhunderthalle – 4.400 Menschen sahen das hr-Sinfonieorchester und 2raumwohnung bei ihrer gemeinsamen Begegnung mit Gustav Mahler.

Detlef Kinsler /

Potpourri oder Symbiose fragte das JOURNAL FRANKFURT vor dem diesjährigen Music Discovery Project und der Ankündigung, diesmal nicht die Original-Orchester-Version eines bedeutenden Werkes eines klassischen Komponisten einer Bearbeitung desselben gegenüber zu stellen, sondern die Musik Gustav Mahlers und die Sätze aus seiner „5. Sinfonie“ mit Hits und eigens für den Abend geschriebenen, neuen 2raumwohnung-Songs ineinander fließen zu lassen. Wenn man etwa Konzerte von Mezzosopranistin Katherine Jenkins als – und das durchaus negativ konotiert – Potpourris begreift mit diesem seltsamen Mischmasch aus klassischen Arien, Edith Piaf und Evanescence, so blieb den Besuchern in Höchst Vergleichbares Gott sei Dank erspart. Zu einer echten Symbiose kam es aber auch nicht. Aber zu einem durchaus harmonischen Miteinander der Spät- und Neu-Romantik und einer Begegnung auf Augenhöhe.

Das war nicht zuletzt das Verdienst des auch in Frankfurt ausgebildeten Komponisten Moritz Eggert, der zudem als Pianist und Keyboarder ins Geschehen auf der Bühne eingriff. Der hatte das Händchen, die beiden Klangkörper, ein fast 100-köpfiges Orchester und eine kleine Band mit Elektronik, erst einmal individuell wirken zu lassen bevor er dann, von Satz zu Satz mehr, das Zusammenspiel forcierte und 2raumwohnung-Songs schließlich in einer Mahler-Satz integrierte. Dass das funktionierte, lag ganz sicher nicht zuletzt daran, dass man sich dem unterschiedlichen Ausgangsmaterial an Kompositionen über Atmosphären und Stimmungen annäherte. Auf Mahlers „Trauermarsch“ folgte 2raumwohnungs „Die Schwere“, die Sphärenklänge im „Adagietto“ fanden ihre Entsprechung in Tommi Eckarts spacigen Pleeps und Blurbs aus den elektronischen Klangerzeugern und die alpenländischen Folklore-Motive in Humpes „Angel Of Germany“ hatten ihren Widerhall in den markanten Hörnern der Sinfoniker.


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