Neuer FAZ-Herausgeber

Jürgen Kaube beerbt Frank Schirrmacher

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Der neue Mitherausgeber für die Frankfurter Allgemeine Zeitung ist gefunden: Zum neuen Jahr soll Jürgen Kaube, stellvertretender Leiter des Feuilletons, den im Juni gestorbenen Frank Schirrmacher ersetzen.

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Nach dem Tod von Frank Schirrmacher war der fünfte Herausgeberposten der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) ein halbes Jahr lang vakant. Wie der Verlag bekannt gibt, ist nun eine Entscheidung für die Nachfolge getroffen. Zum 1. Januar 2015 wird Jürgen Kaube in den Kreis der Herausgeber eintreten.

Der 52-Jährige ist seit 1999 Redakteur der FAZ und seit 2008 Ressortleiter für die "Geisteswissenschaften". Seit 2012 ist Jürgen Kaube auch für "Neue Sachbücher" zuständig und stellvertretender Leiter des Feuilletons. Günther Nonnenmacher, der 1982 in die Zeitung eintrat und dem Herausgebergremium seit 1994 angehört, geht Ende Dezember in den Ruhestand.

Nach dem Abitur am Darmstädter Justus-Liebig-Gymnasium studierte Jürgen Kaube Philosophie, Germanistik und Kunstgeschichte sowie Wirtschaftswissenschaften an der Freien Universität in Berlin. Danach lehrte er kurzzeitig Soziologie an der Universität Bielefeld, bevor er in der Feuilletonredaktion der FAZ begann.

Kaube ist Autor mehrerer Bücher. 2007 erschien "Otto Normalabweicher. Der Aufstieg der Minderheiten", für das er viel Kritik als "Verteidiger alter Normen" einstecken musste. Im Januar erschien seine fast 500 Seiten umfassende Biografie "Max Weber: Ein Leben zwischen den Epochen", die für den Sachbuch-Preis der Leipziger Buchmesse nominiert war.

Frank Schirrmacher war im Juni im Alter von 54 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben. 20 Jahre lang hatte er bei der FAZ gearbeitet, davon zehn Jahre als Herausgeber. Im Gespräch für Schirrmachers Nachfolger waren auch der Publizist Florian Illies (ehemals FAZ-Redakteur) und Felicitas von Lovenberg vom FAZ-Feuilleton.

Jürgen Kaube kommt zu einer schwierigen Zeit für das Traditionsblatt: In den Jahren 2012 und 2013 hat der Verlag einstellige Millionenverluste erlitten. Jetzt stehen ihm Einsparungen in Höhe von 20 Millionen Euro bevor. Nach Berichten sollen in den nächsten Jahren 200 von 900 Stellen gestrichen werden, davon 40 Redakteure - das sind zehn Prozent der Redakteursstellen. Im November wurde der seit 14 Jahren täglich erscheinende Comic-Strip eingestellt, was zu Protesten unter Zeichnern führte.

(Der Artikel wurde am 10.12.2014 ergänzt.)


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