"Der vierthäufigste gegoogelte Begriff ist ‚Google‘. Wie war das noch mit der Pisa-Studie?", fragt sich Michi Herl.
Michi Herl /
Montag, 14. Dezember. Morgen ist die Hessenpremiere eines Kinofilms, in dem ich ein paar Mal durchs Bild wackele. Bei den Dreharbeiten in Darmstadt ist was Lustiges passiert. Sieben, acht Katzen spielen mit, sie wurden von einer Filmtier-Dompteuse aus München mitgebracht. Irgendwann nachts sehe ich eine schwarze Katze und frage die Dompteuse: „Sagen Sie, hatten Sie denn auch eine schwarze Katze?“ Die Frau schreit auf, rennt hektisch zur Katzenschar, jagt die schwarze davon. Hatte sich doch ein Darm-städter Nachbarskater reingeschlichen und wollte sich an die Filmmiezen aus München ranmachen. Ein Groupie, sozusagen.Dienstag, 15. Dezember. Da heißt es immer, es gebe schlechte Nachrichten. Heute stehen rechtzeitig zum Fest des Guten gleich zwei beruhigende Meldungen in der Zeitung. Berlusconi hat eins auf die Nase bekommen, und in Frankfurt geben vier McDonald’s-Filialen auf. Man glaubt es kaum.Mittwoch, 17. Dezember. Hab grad gelesen: Das vierthäufigste in Deutschland gegoogelte Suchwort ist der Begriff „Google“. Wie war das noch mit der Pisa-Studie? Sonntag, 20. Dezember. Noch fünf Mal aufstehen, dann hab ich’s hinter mir. Weihnachten! Eine der größten Volksverdummungen in der Geschichte der Menschheit. Da haben sich vor mehr als zweitausend Jahren irgendwelche vermutlich bekifften Spaßvögel eine Geschichte ausgedacht, wonach eine obdachlose Jungfrau in einem Stall einen Burschen geworfen haben soll. Als sei das nicht genug, dichteten sie noch dazu, dass dieser Bengel der Sohn eines bis heute nicht näher definierten Gottes sein soll und zudem später in der Lage, Wasser zu Wein zu machen und über stehende Gewässer zu wackeln. Was müssen die einen Spaß gehabt haben!Noch mehr gekugelt hätten sie sich, hätten sie damals geahnt, dass noch zwei Jahrtausende später Milliarden von M enschen an diesen Unsinn glauben und sich am 24. Dezember, infantile Lieder singend, scheinheilig unter eine Tannenhecke im Wohnzimmer kauern würden. Ein Jokus, alberner noch als die muslimische Mär von den 72 großäugigen und schwellbrüstigen Jungfrauen, die im Paradies auf die rechtgläubigen Männer warten. All das erinnert mich an einen netten Spruch, den ich unlängst von einem Bekannten aufschnappte. Er meinte: „Das stinkt doch bis zum Himmel!“Montag, 21. Dezember. Frohe Weihnachten, Roland Koch.