Frühschoppen und Jazz, da denkt jeder sofort an Swing und Dixieland. Aber die Reihe, die am Sonntag, 10. Juni 12.30 Uhr auf dem Marktplatz in Neu-Isenburg gestartet wird, präsentiert Jazz in anderen Facetten. Initiator ist Uwe Vollmershausen, der Geschäftsführer des Traditionsgasthauses Apfelwein Föhl.
Detlef Kinsler /
Obwohl Uwe Vollmershausen seit 16 Jahren jetzt sein Apfelweinlokal vor den Toren Frankfurts betreibt, hat er die Musik nie aus den Augen verloren. Erst Mitte März, als im Cocoon Clubunter dem Music-Hall-Logo eine große Revival-Party stattfand, wurde Vollmershausen interviewt. Schließlich war er es, der mit seinen damaligen Partnern 1985 "Nightlife jenseits der Schallmauer" versprach, als er in der Voltastraße in Bockenheim eine Konzerthalle eröffnete, die dann auch zum Tanztempel und einer der Geburtsständen des "Sound of Frankfurt" wurde. Doch nach 9 1/2 Jahren rückten am 25. Juni 1994 die Bagger an. eine der wichtigsten Nachtleben-Adressen Frankfurts aller Zeiten wurde den urbanen City West-Projekt geopfert. "Wir waren tatsächlich Vorreiter, die erste Großraumdisco im Rhein-Main-Gebiet, mit eingemauerten Bassboxen und großer Lasershow. Damit haben wir schon Maßstäbe gesetzt", erinnert sich Vollmershausen und freute sich über die Hommage alten Music-Hall-Fans und Ex-DJ Ralf Holl.
Aber Vollmershausen ist auch weiter musikalisch aktiv. Wenn das Musikspektakel "Open Doors" im Juli wieder über fünfzehn Bühnen der Hugenottenstadt geht, dann ist Uwe Vollmershausen mit von der Partie und schickt Bands wie Rock und Gebläse und Matthias Baumgardt's All Colours ins Rennen. Handfeste Kost, Blues, Soul und Rhythm&Blues. Als Caterer sorgt er auch fürs leibliche Wohl im "Jazzgarten" beim jährlichen Museumsuferfest in Frankfurt. Und jetzt ruft er noch einen Jazzfrühschoppen ins Leben, Star am Sonntag, 10. Juni, 12:30 Uhr Open Air auf dem Marktplatz in Neu-Isenburg vorm Apfelwein Föhl, bei schlechtem Wetter (was niemand hoffen will) in Hof der Gaststätte. "Wir präsentieren ganz sicher keinen Dixieland und keine Lala-Musik", verspricht Vollmershausen "anspruchsvollen Jazz". Vielleicht ein Wagnis vor einem Matinee-Publikum, aber eines, das sich sicher lohnt. Jeden ersten Sonntag im Monat, zunächst im Juni, Juli und August (Verlängerung nicht ausgeschlossen) wird in Isenburg gejazzt. Am 10.6. kommt der Cord Club (Foto) aus Mannheim und transportiert die Ideen der die Siebzigerjahre in die Gegenwart. -- mit zeitlosen Sounds, frischen Grooves und einzigartigen Stimmungen für die gute alte Tante Jazz. Niteflight steht am 1.7. auf dem Programm. Mit funky Rock, der swingt. Am 5.8. dann das komplexeste Angebot, die Gewinner des Jazzstpipendiums der Stadt Frankfurt das Contrast Quartet 2008, Pianojazz der Spitzenklasse.
Vollmershausen ist übrigens ständiger Gast in den Clubs und Konzerthalle am Main und hat mit Interesse auch den neuen Gibson-Club besucht. Und irgendwie fühle er sich was Größe und Ausstattung und die unterschiedlichen Ebene, die besten Blick auf die Bühne von überall her garantieren, an seine gute alte Music-Hall erinnert. 18 Jahre hat es gedauert, bis die Lücke geschlossen wurde.