Der Antifaschist Johan Holler wurde von den Nazis fast totgeprügelt und von der Gestapo in Köln weggesperrt. Der Frankfurter Journalist Boris Schöppner hat das bewegte Leben in einem Film nachgezeichnet.
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Zwei Nidda-Altarme gibt es im Sossenheimer Unterfeld. Einer davon ist der Holler-Altarm. Seinen Namen verdankt er dem Kölner Antifaschisten Johann Holler. Nur wer war dieser Mann überhaupt? Der Journalist und Stadtteilhistoriker Boris Schöppner wollte es genau wissen. Am Samstag, 26. Mai, feiert sein Film „Scheng gibt nicht auf – Das Leben des Antifaschisten Johann Holler“ im Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a, Premiere. Holler, der meist nur „Scheng“ genannt wurde, wurde von den Nazis „in Schutzhaft“ genommen. Elf Jahre lang saß er im Zuchthaus – mit schweren Kopfverletzungen. Johann Holler wurde gefoltert und misshandelt, er kannte das improvisierte Konzentrationslager Brauweiler, die Zellen der Gestapo in Köln, das Zuchthaus in Butzbach und das Polizeigefängnis Klapperfeld in Frankfurt von innen. Dennoch blieb der bekennende Kommunist beständig und brach sein Schweigen über die Szene niemals. 1990 starb Johann Holler.
„Scheng gibt nicht auf – Das Leben des Antifaschisten Johann Holler“ läuft am Samstag, 26. Mai, im Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46a. Beginn ist um 18.30 Uhr. Der Regisseur, Journalist und Buchautor („Nachbeben. Chile zwischen Pinochet und Zukunft.“) Boris Schöppner wird vor Ort sein.