Felice Brothers in der Batschkapp

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Ansgar Groos /

Felice Brothers

Bands mit anderen Bands zu vergleichen mag mitunter genauso seltsam sein, wie die guten, klassischen Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Die Felice Brothers sollen nach Dylan klingen, einen Hauch Pete Seegers verstreuen, mitunter Anleihen von Springsteen besitzen. Für mich bringen die Vergleiche nichts, ich mach mir selbst ein Bild. Passend das sie dann auch zum ersten mal  ihre Mischung aus Rock, Folk, Country in der Batschkapp spielten. Zuvor allerdings kam der fabelhafte A.A. Bondy an die Reihe um die Menge einzustimmen.

Ruhige melodiöse Songs wurden gespielt, bevor sie zu langweilig wurden wurde etwas auf der Gitarre geschrammelt, eine perfekte Mischung. Einige gesprochene Zwischeneinlagen kamen beim Publikum nicht wirklich an. Entweder man verstand die Witze oder Sprüche nicht, oder es war einfach zu schwer, dem Genuschel zu folgen. War aber weniger schlimm. Bondy fragte nach, ob wir ihn nicht verstehen würden, aber was solls, er versteht sich ja auch manchmal nicht. Beim vorletzten Lied wurde dann die Band um Bondy von 2 „Felice Brothers“ unterstützt. Nach der obligatorischen Umbauphase traten dann die 5 Jungs aus New York auf die Bühne. Aus den vormals drei Brüdern, sind nur noch zwei geworden (der Ex-Drummer-Bruder hat sich mit einer neuen Band selbstständig gemacht, der eine sorgt für den Gesang und spielt Gitarre, der andere spielt Orgel und Akkordeon) begleitet von 3 Freunden am Schlagzeug, Bass und an der Fidel. Und die Jungs legten ordentlich los und sorgten für gute Stimmung in der Batschkapp.

Felice Brothers

Lässig spielte James Felice seine Orgel mit Kippe im Mund, mal mit einer Flasche Bier, hämmerte manchmal drauf, doch meistens kam eine passende Melodie aus dem Instrument. Greg Farley der das Waschbrett spielt und die Fidel hampelte zunächst nervig auf der Bühne rum, gegen Mitte des Konzerts besann er sich aber auf seine Stärken und spielte sein Instrument. Gesangstechnisch war es machmal zwar gruselig, aber die Jungs hatten sichtlich Spaß auf der Bühne und der Funke sprang aufs Publikum über und das ist bei solcher Musik, bei solchen Konzerten die Hauptsache. Besser mal den Ton … oder alle nicht getroffen, als ein Konzert, wo selbst Zombies lebhafter sind. Gegen Ende waren dann alle auf der Bühne, die ein Instrument spielen können. A.A. Bondy gab die zweite Gitarre, der Drummer sprang nun durch die Gegend, übernahm aber auch den Part des Felice-Drummers Dave Turbeville, der dann wiederum durch die Gegend sprang, nun war eine einzige Party am Start.

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Schlussendlich, die Felice Brothers mögen nach Dylan klingen, die Songs von Springsteen aufgreifen, einen Hauch von Pete Seeger verströmen, sie bleiben allerdings eine eigenständige Band, die Spaß an der Musik hat. Und was freue ich mich auf das nächste Konzert mit den Jungs. Übrigens, wer weiß, woher der Name Felice stammt, kann sich gerne hier melden.

Fotos: Detlef Kinsler


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