Einkaufen in fliegenden Läden

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Nicole Brevoord /

coisasaußenCoisas-Sachen in der Eichwaldstraße 44
Sie sprießen wie Pilze aus dem Boden und sind nach kürzester Zeit, sobald man sie lieb gewonnen hat, wieder weg. Fliegende Läden sind ein neues Geschäftskonzept. Coisas – Sachen ist ein Beispiel dafür: Der zeitweilige Zusammenschluss Frankfurter Kreativer in der Eichwaldstraße bietet bis zum 15. Januar Mode für Groß und Klein, Schmuck und Accessoires. Ein ganz ähnliches Konzept verfolgt 8 ½ Wochen. In drei Geschäften taten sich Berliner Designer für achteinhalb Wochen in angemieteten Läden zusammen, um ihr kreatives Potential zu zeigen. Nun gibt es 8 ½ Wochen auch in Frankfurt, und zwar bis zum 6.2. in der neuen Vela-Boutique in der Schillerpassage. Dort werden angesagte, bisher noch nicht in Frankfurt erhältliche, Hauptstadtlabel wie IchIchIch Berlin, Michael Michalsky und die Kollektion des Ex-Frankfurters John de Maya präsentiert. Da Vela zur Eröffnung noch nicht alle Waren vorrätig hatte, kam die Berliner Wanderverkaufssausstellung gerade recht. Raik Hölzel, der mit seinem Plattenlabel Kitty-Yo Künstler wie Peaches herausgebracht hat, ist einer der Organisatoren: „Gute, stark frequentierte Lagen in der Innenstadt kann man sich normalerweise kaum leisten, aber die Zwischennutzung ist finanzierbar und spült zumindest etwas Geld in die Kassen der Vermieter. Durch die Finanzkrise gibt es mehr Geschäftsinsolvenzen und Leerstand. Da bieten sich fliegende Läden geradezu an.“ 8_1-2_wochen8 1/2 Wochen in der Vela-Boutique, Schillerpassage, Rahmhofstraße 2
AZITAaußenDer Azita Pup-up-Store am Goetheplatz 9 von außen ...
Einen leerstehenden Juwerlierladen nutzt auch die Designerboutique Azita für einen Pop-up-Store am Goetheplatz, der bis zum 4.1. mit Mode von Comme des Garçons und RAF by Raf Simons über das Warenangebot des Hauptladens in der Münzgasse hinausgeht.
AZITA_Pinnen... und von innen.
Direkt nebenan hat der alljährliche Kunstsupermarkt eröffnet, aber nur bis zum 30. Januar. Kunst zu erschwinglichen Preisen – die Ladenidee soll eine neue Klientel ansprechen, daher auch der räumliche Wechsel und die zentrale Lage. „Gerade das Temporäre macht den Kunstsupermarkt besonders“, sagt Mario Terés. Das wechselnde Angebot und der befristete Zeitraum sollen Begehrlichkeiten wecken. „Das ist wie bei Schokoweihnachtsmännern. Gäbe es die das ganze Jahr, dann wären sie langweilig.“
kunstsupermarktDer 11. Frankfurter Kunstsupermarkt am Goetheplatz 7
Auf fliegende Läden ist auch Alexander Brenninkmeijer, Spross der C&A-Dynastie, mit seinem Modelabel Clemens en August spezialisiert. Seine Kollektion ist hauptsächlich während seiner Tournee durch internationale Städte erhältlich, im April macht er wieder in Frankfurt Station.
clemendenaugustDer fliegende Laden von Clemens en August
Den fliegenden Status hat Nina Hollein längst hinter sich. Im Sommer stellte sie ihre erste Kollektion zunächst drei Tage in einer Galerie, später einen Monat lang in der Schweizer Straße aus. „Das war eine Testphase. Ich wollte wissen, ob meine doch sehr spezielle Kollektion angenommen wird.“ Ihr Damen- und Kindermode aus österreichischen Nutzstoffen kam an. Jetzt eröffnete die Stilblütengewinnerin eine eigene Boutique in der Laubestraße. Sie findet: „Dem Stadtbild tut der fliegende Wechsel gut.“
Fotos: Coisas-Sachen, Nicole Brevoord, maltegoyphotography, Gerald von Foris


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