Die Fischer und der Bach

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Die junge Geigerin Julia Fischer hat am Dienstag in der Alten Oper Frankfurt den ersten Teil ihrer Bach-Konzertreihe gegeben. Vor nahezu ausverkauftem Haus spielte sie die Sonaten für Violine Solo.

DerChristian /

Das eigentlich Spannende an diesem Konzert war die Tatsache, dass sich Julia Fischer mit einem reinen Bach-Programm in den Großen Saal der Alten Oper wagte. Man stelle sich einmal vor: 2400 Plätze, eine schier unendliche Bühne. Darauf nichts. Noch nicht einmal ein Notenpult. Ein Zuschauerraum, der sich irgendwo im Dunkeln verliert. Und dann auch noch die Violinsonaten BWV 1001, 1003 und 1005. - Das ist entweder purer Leichtsinn oder zeugt von überlegenem Kalkül. Denn Fischer ist nicht Mischa Maisy oder Yo-Yo Ma. Die schaffen es locker, jene Intimität und Nähe des Streichinstruments derart zu vermehren, dass sie den Raum bis in den letzten Winkel füllt.

Und Fischer? Die auch. Keine Frage. Ein großartiges Spiel - eine großartige Geigerin. Nicht ganz so forsch wie eine Hilary Hahn, nicht ganz so elegisch wie eine Sara St. John und natürlich nicht so energisch wie eine Anne-Sophie Mutter. Aber von all dem ein wenig. Genau in der richtigen Mischung. Und nur wirklich routinierte Konzertgänger verließen die Veranstaltung mit jenem eigentümlichen Gefühl, das irgendwie dann doch schon alles einmal gehört zu haben. Denn den ästhetischen Diskurs der Bach-Rezeption brachte dieser Abend nicht wirklich weiter.

Am Donnerstag spielt spielt Fischer die Bach-Partiten I bis III - ebenfalls im Großen Saal. Vielleicht legt sie da ja noch einen Gang zu.


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