Mit Ian Fisher kommt heute ein Musiker nach Frankfurt, der 2017 vom Rolling Stone als einer der zehn Countrykünstler, die man kennen muss, gelistet wurde. In die Brotfabrik hat er sich mit Boo Hoo einen Frankfurter Kollegen eingeladen.
Detlef Kinsler /
Wenn Bernhard Karakoulakis nicht Platten im No. 2 verkauft, nimmt er als Boo Hoo selber welche auf. Bis dato meist in New York, wo er in der Anti Folk-Szene lange bekannter war als in seiner Heimatstadt Frankfurt. Für die Aufnahmen seines neuen Albums „Live“ (Lousy Moon) hat er in der Sachsenhäuser Nachbarschaft das Lotte Lindenberg-Studio für sich entdeckt und dort mit Hilfe von Wolfgang Gottlieb, Fakir Ayoub und einem begeisterten Publikum ganz nah im heimeligen Keller elf intime Solo-Performances auf – natürlich – Vinyl festgehalten. In Boo Hoos Storytelling begegnet man dem „Moonboy“, „Gremlins“, Woody Allen und „Lady Di“, es ist so fantasievoll und farbenfroh wie das Cartoon-Cover-Artwork. „Live“ ist eine Art „Best of ...“, eine kleine Werkschau bevor Karakoulakis zu neuen Ufern aufbricht. Ein besonderer Bonus ist die unwiderstehliche Fingerpicking-Version von Motörheads „Ace Of Spades“, die für Alexander Eisenachs Uraufführung der Goldgräber-Posse und Kapitalismuskritik „Der kalte Hauch des Geldes“ 2016 an den Kammerspielen das Licht der Welt erblickte. Detlef Kinsler