Verstopfte Straßen, keine Parkplätze, schon am frühen Morgen Stress bei der Fahrt mit dem Auto in die Arbeit. Hier könnte oftmals das Fahrrad weiterhelfen. Dafür wiederum müsste es gute Zufahrtswege zu den Firmen und entsprechende Abstellplätze sowie funktionierende Duschen in den Unternehmen selbst geben. Es gibt schon einige Arbeitgeber in der Rhein-Main-Region, die Entsprechendes anbieten. Damit es aber noch viel mehr werden, soll nun verstärkt das Konzept „bike + business“ in der Region beworben werden. Der Planungsverband Ballungsraum Frankfurt / Rhein-Main sowie der ADFC Hessen kümmern sich darum, das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt finanziell.
Zur Auftaktveranstaltung am heutigen Montag veröffentlichen wir noch einmal das Interview mit Silke Graf, Leiterin des Projekts „Bike + Business“ bei der Deutschen Bundesbank, die heute als Referentin geladen ist.
Wir befragten Frau Graf bereits im Mai zu unserem Titelthema die „(IM)MOBILE STADT“.
Warum beteiligt sich Ihr Unternehmen an dem Programm „Bike and Business“? Im Vordergrund steht die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiter und die Stärkung des corporate spirit. Daneben gibt es praktische Gründe wie die Entlastung unserer angespannten Parkplatzsituation in Ginnheim sowie den Umweltschutzgedanken. Das Projekt wurde durchweg positiv aufgenommen. In den vergangenen vier Jahren ist der Anteil der Beschäftigten, die regelmäßig mit dem Fahrrad zur Bank kommen, auf rund 10 Prozent gestiegen.
Worin besteht der gesellschaftliche Nutzen des Projekts? Ganz überwiegend im ökologischen Bereich und in der Stärkung des Bewusstseins, dass nur kleine Schritte notwendig sind, um etwas für die Gesundheit zu tun.
Wie aufwendig war die Errichtung einer fahrradfreundlichen Infrastruktur im Unternehmen? Der ADFC hat unserer Zentrale in einem fahrradbezogenen Infrastrukturgutachten gute Rahmenbedingungen bescheinigt. Zu den wenigen Handlungsempfehlungen gehörte die Erhöhung der Anzahl der Abstellplätze sowie deren technische Modernisierung. Dazu wurden für die Fahrradfahrer spezielle Garderobenschränke angeschafft. Auch Duschen stehen zur Verfügung.
Welche sonstigen Maßnahmen haben Sie für radfahrende Mitarbeiter ergriffen? Einmal jährlich findet ein Mobilitätstag in unserer Zentrale statt. Verschiedene Akteure wie Krankenkassen, der ADFC, Fahrradgeschäfte, Vereine und die Landesverkehrswacht bieten Infos und Mitmach-Aktionen rund um die Themen Fahrrad, Bewegung und Gesundheit. In unserem Intranet wurde eigens eine Seite für das Projekt bike + business eingerichtet.