Am heutigen Dienstag feiert die Schirn Kunsthalle ihr alljährliches Sommerfest sowie die Eröffnung der neuen Ausstellung „Big Orchestra“. In dieser international besetzten Gruppenausstellung dreht sich alles um Musik und Sound.
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Zeitgenössische Kunst hat ihren eigenen Klang. In der Ausstellung „Big Orchestra“ zeigt die Schirn künstlerische Arbeiten, denen gleichzeitig die Funktion von Musikinstrumenten innewohnt. In der international besetzten Gruppenausstellung bildet das Spiel auf den skulpturalen Instrumenten den Mittelpunkt. Am heutigen Dienstag, den 18. Juni, wird „Big Orchestra“ im Rahmen des Schirn Sommerfests feierlich eröffnet. Um 19 Uhr beginnen die Festivitäten, die Ausstellung „Big Orchestra“ wird bis 24 Uhr geöffnet sein. Die Gäste erwartet elektronische Musik von Ouri sowie karibische und lateinamerikanische Sounds von Cami Layé Okún. Der Eintritt ist frei.
Die Schirn wird zum Konzertsaal
Musikinstrumente, die gleichsam Skulpturen sind, stehen für eine noch relativ unbekannte, junge Entwicklung in der Gegenwartskunst. Ausgangspunkt des Konzeptes ist der erweiterte Kunst- und Musikbegriff der Fluxusbewegung der 1960er-Jahre: Happenings oder Aktionen wurden als „Konzerte“ begriffen, da sie ähnlich wie Kompositionen strukturiert waren und unterschiedliche Medien und Materialien miteinander kombinierten.
Während der Laufzeit der Ausstellung, bis zum 8. September, wird die Schirn temporär zu einem Konzertsaal, in dem die Arbeiten aktiviert und zum Klingen gebracht werden. Die Ausstellung befindet sich so in ständiger Veränderung und der Sound der Kunstwerke ist für die Besucherinnen und Besucher live erlebbar. Eine mobile Display-Architektur schafft Raum, um den Klang der Instrumente in immer neu zusammengestellten Ensembles von Musikerinnen und Musikern live in der Ausstellung zu erforschen und anschließend in Konzerten zu präsentieren.
Auch die Künstlerinnen und Künstler lassen in Performances ihre Arbeiten ertönen. Renommierte Musikerinnen und Musiker aus dem Feld der Neuen und experimentellen Musik werden in verschiedenen Formaten wie den „Sound Sessions“ in der Ausstellung experimentieren, neue Arbeiten entwickeln und schließlich zur Aufführung bringen. Zudem produziert der Komponist Orm Finnendahl aus allen Sounds der Werke eine „Music for Exhibitions“. Ein besonderes Highlight werden das „Big O Weekend“ am 22. und 23. Juni sowie die „Big O Hangouts“ Ende August und Anfang September darstellen, an denen Künstlerinnen und Künstler ihre eigene Arbeit ertönen lassen. „Mit „Big Orchestra“ fügt die Schirn Kunsthalle Frankfurt vorangegangenen Sound-Ausstellungen einen zentralen Aspekt hinzu und rückt die Produktion von Sound in ihrer Gesamtheit ins Zentrum“, erklärt Philipp Demandt, Direktor der Schirn Kunsthalle.