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Foto: Bernd Kammerer
Foto: Bernd Kammerer

Warnstreik treibt tausende Ärzte auf die Straße

Ärzte am Limit

Rund 5000 Ärzte haben am gestrigen Mittwoch am Römerberg demonstriert. Der Streik soll ein deutliches Zeichen im aktuellen Tarifkonflikt setzen und klar machen: Von besseren Arbeitsbedingungen für die Ärzte profitieren auch die Patienten.
„Arzt am Limit - Patient in Not“, „Ausgeruht heilt besser“, „Schluss mit dem Dienste-Marathon“ – mit Schriftzügen wie diesen bekundeten gestern mehr als 5000 Ärzte ihren Unmut hinsichtlich des aktuellen Tarifkonflikts. Denn die Arbeitsbedingungen im medizinischen Alltag in Klinik und Praxis brauchen echte Verbesserungen, sagen die Mediziner. Am Mittwochmorgen legten daher deutschlandweit tausende Krankenhausärzte ihre Arbeit nieder. In Frankfurt versammelten sich am Römer zahlreiche Streikende, um nach den gescheiterten Tarifverhandlungen auf die noch immer bestehenden Missstände aufmerksam zu machen. Weder bei den Arbeitsbedingungen noch beim Gehalt gab es „substanzielle Fortschritte“, teilte der Marburger Bund, die größte deutsche Ärztegewerkschaft mit rund 120 000 Mitgliedern, mit.

Für viele Teilnehmer war der Tag eine Premiere: Eine große Anzahl junger Ärzte beteiligte sich erstmalig an einem Warnstreik, um die Wiederaufnahme der Tarifgespräche zu fordern. „Wir haben nach 13 Jahren wieder zu einer zentralen Veranstaltung in Frankfurt aufgerufen, um Ärzte aus allen Bundesländern, bevorzugt von den großen Häusern, zusammenzubringen. Es ist wichtig, klar zu machen, weshalb gestreikt wird“, sagt Susanne Johna, Vorstandsvorsitzende des Marburger Bund in Hessen und Fachärztin für Innere Medizin am St. Josef-Hospital in Rüdesheim. Eine wichtige Frage, die viele Ärzte umtreibe, sei beispielsweise, wann das Wochenende beginne, führt Johna aus. Gefordert wird unter anderem eine Neuregelung der Bereitschaftsdienste: So sollen den Ärzten zwei freie Wochenenden im Monat zugestanden und die Zahl der Dienste begrenzt werden. Außerdem verlangen sie eine manipulationsfreie, automatisierte Arbeitszeiterfassung und eine Erhöhung der Tarifgehälter um fünf Prozent.

In den vom Warnstreik betroffenen Kliniken herrschte am Mittwoch eine Notfallversorgung, wie sie sonst auch an Wochenenden angeboten wird. Am Klinikum Fulda beispielsweise beteiligte sich etwa ein Drittel der angestellten Ärzte am Streik. „Intensivstationen, Zentrale Notfallaufnahme und weitere Notfallbereiche wurden am Klinikum Fulda nicht bestreikt“, sagt Barbara Froese, Pressesprecherin vom Klinikum Fulda. Die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) hat kein Verständnis für den Abbruch der Verhandlungen und Kampfmaßnahmen in diesem Ausmaß. „Wir erwarten, dass wir von der Straße schnell wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren können", sagt Dirk Tenzer, VKA-Verhandlungsführer.

„Die Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Kliniken erwarten konkrete Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen: weniger Belastung, bessere Planung und mehr Zeit für Familie und Privatleben“, sagt Rudolf Henke, Bundesvorsitzender des Marburger Bundes. Ein Facharzt aus Frankfurt, der nicht namentlich genannt werden möchte, beklagt, dass eine Vielzahl von Ärzten und Auszubildenden nicht selten 24-Stunden-Dienste übernehmen müssen, ohne danach richtig ausschlafen zu können. Dr. Susanne Johna sieht ihre berufspolitischen Schwerpunkte in der Forderung, „dass eine hochwertige Patientenversorgung nur mit sowohl gut weitergebildeten als auch einer ausreichenden Anzahl an Ärzten und Pflegern möglich ist“. Eine Verbesserung der Zustände zahle sich dann auch für das Wohl der Patienten aus.
 
11. April 2019, 10.57 Uhr
Sheera Plawner
 
 
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