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Streit um Millionen

Weltkulturen Museum viel zu teuer?

Nicht nur bei den Bürgern nimmt die Kritik an den Plänen für den Erweiterungsbau des Weltkulturen Museums zu. Auch CDU und Grüne fordern nun, das Projekt zu verkleinern. "Muss ein Café sein?", fragt Olaf Cunitz.
„Man musste kein Rechengenie sein, um das vorauszusehen“, sagt Werner Kühlbrandt, Kopf der Bürgerinitiative „Freunde des Museumsparks“. Seit Monaten warnt die Sachsenhäuser Initiative vor horrenden Kosten, die mit dem geplanten unterirdischen Erweiterungsbau des Weltkulturen Museums verbunden seien. „Wir haben von Anfang an gesagt, dass dieses Projekt 100 Millionen Euro verschlingen wird.“ Und sie kamen den Fakten, die Kulturdezernent Felix Semmelroth nun auf den Tisch gelegt hat, doch recht nahe. Rund 80 Millionen Euro wird der Neubau kosten, 7,8 Millionen fallen für Planungen an. Da fehlt nicht mehr viel, und das Rechenexempel von Werner Kühlbrandt ist bestätigt. Was Frankfurter Bürger schon vor einem halben Jahr anprangerten, schlägt plötzlich auch den Entscheidungsträgern im Römer auf die Nieren. Sie wollen Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) nicht mehr einfach gewähren lassen: Sowohl Semmelroths Parteikollege, CDU-Fraktionschef Helmut Heuser, wie auch die Grünen plädieren dafür, das Projekt eingehend zu prüfen. „Wir wollen weder den Erweiterungsbau noch den Standort infrage stellen“, sagt Grünen-Chef Olaf Cunitz. Die Trennung zwischen Wünschenwertem und Notwendigem sei nun die wichtige Frage, um die Kosten kleiner zu halten. „Ein Beispiel: Braucht jedes einzelne Museum ein eigenes Café; muss das sein, wenn das Museum für angewandte Kunst und das Filmmuseum in unmittelbarer Nachbarschaft des Weltkulturen Museums schon ein Café haben“, gibt Cunitz zu bedenken.
Der Streit um das Weltkulturen Museum sei ein weiteres Beispiel dafür, dass das Thema Bürgerbeteiligung von den Politikern weitgehend ignoriert werde, kritisiert Werner Kühlbrandt. „Das hat man doch beim geplatzten Bürgerforum zum Thema Kulturcampus gesehen“, sagt der Leiter des Max-Planck-Instituts für Biophysik. „Solange die Oberbürgermeisterin arrogant vom Podium herab doziert, ist doch klar, dass die Bürger rebellieren.“ Für den 16.6. hat die Bürgerinitiative einen Aktionstag unter dem Motto „Wem gehört die Stadt?“ geplant. Und nicht nur die „einfachen“ Bürger, auch prominente Köpfe wie der ehemalige Uni-Präsident Rudolf Steinberg seien bei den Entscheidungsträgern in Sachen Museumsneubau auf Ignoranz gestoßen, meint Kühlbrandt. Steinberg und eine Reihe von Mitarbeitern des Senckenberg Museums hätten den Vorschlag gemacht, den Erweiterungsbau an der Bockenheimer Warte auf dem geplanten Kulturcampus zu errichten. „Aber dieser Plan ist leider in der Versenkung verschwunden“, so Kühlbrandt.
 
25. Mai 2011, 12.08 Uhr
Jasmin Takim
 
 
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