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Foto: Lukas Gedziorowski
Foto: Lukas Gedziorowski

Demo vom Netzwerk Konkrete Solidarität

Standorte von Flüchtlingsunterkünften sollen geheim bleiben

Ein Stadtverordneter hat gefordert, die Standorte aller Flüchtlingsunterkünfte in Frankfurt zu veröffentlichen. Dagegen haben einige Aktivisten vor dem Römer protestiert. Sie befürchten weitere Anschläge.
In Frankfurt gibt es nach Angaben des Sozialdezernats etwa 120 Flüchtlingsunterkünfte. Der Frankfurter Stadtverordnete Jörg Krebs (ehemals NPD) will wissen, wo genau die sich befinden und hat dazu im August eine Anfrage an den Magistrat gestellt. Die Öffentlichkeit habe ein Recht darauf, über solche "einschneidende Veränderungen in ihrem persönlichen Lebensumfeld" zeitnah und umfassend informiert zu werden. Solche Informationen nicht herauszugeben halte er für ein "reichlich intransparentes und gleichsam undemokratisches Gebaren, wie man es eigentlich von totalitären Regimen kennt".

Am Donnerstag, kurz vor der Stadtverodnetenversammlung, haben vor dem Römer einige Menschen gezeigt, dass sie anderer Meinung sind. Das Netzwerk Konkrete Solidarität hat zu der Kundgebung aufgerufen. Uli Tomaschowski von "Teachers on the Road", ein Teil des Netzwerks, der Deutschkurse für Flüchtlinge anbietet, machte deutlich, dass eine Herausgabe solcher Informationen die Asylbewerber gefährden könnte, weil damit Fremdenfeindliche leichter Anschläge auf Unterkünfte verüben könnten. Tomaschowski sagte, dass der Stadtverordnete Krebs selbst der rechtsextremen Partei "Der III. Weg" nahestehe. Der "Teacher on the Road" forderte die Zerschlagung der Partei. Sie hat im Netz eine Google Maps-Karte mit Standorten von Flüchtlingsunterkünften veröffentlicht - ein Wissen, das für einige Anschläge missbraucht worden sein soll.

"Die Brandanschläge kommen immer näher", sagte Ralph Lange, ebenfalls Mitglied der "Teachers", dem JOURNAL FRANKFURT. "Wir wollen nicht warten, bis es hier passiert ist." Man sei froh, dass Asylbewerber in Frankfurt dezentral untergebracht seien und wolle dem Magistrat, der die Standorte nicht preisgeben will, "den Rücken stärken".

Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld (CDU) sprach sich am Donnerstag ebenfalls gegen die Veröffentlichung aus. "Das bringt mehr Schwierigkeiten", sagte sie. Im Hinblick auf die 120 Standorte könne man davon ausgehen, dass die Flüchtlinge einfach "überall" in der Stadt seien. Die Menschen würden meist "geräuschlos" untergebracht und fielen auch keinem auf.

Die "Teachers on the Road" profitieren inzwischen von der Welle der Hilfsbereitschaft: "Die Lage hat sich seit zwei Wochen vollkommen verändert", sagt Ralph Lange. "Vorher haben wird um jeden Euro gekämpft. Jetzt rufen täglich Leute an, die Lehrer werden oder spenden wollen." Derzeit seien 150 Ehrenamtliche aktiv, die 350 Menschen alphabetisieren oder Deutsch beibringen. Zu den Freiwilligen gehören nicht nur ehemalige 'gelernte' Deutschlehrer, sondern auch Studenten und Vertreter anderer Berufsgruppen. Lange sieht auch weiterhin Bedarf und sagt: "So wie jetzt sollte es immer sein."
 
24. September 2015, 17.30 Uhr
Lukas Gedziorowski
 
 
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