Tanzplattform Deutschland 2016 im Mousonturm

Die Spitze des Tanzes

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Das Spannenste, was der Gegenwartstanz zu bieten hat, kommt nach Frankfurt: Bei der Tanzplattform Deutschland beziehen Choreografen witzig, schnell, brutal und klug Stellung zu ihrer Gegenwart.

Esther Boldt /

Paula Rosolen wurde mit „Aerobics! Ein Ballett in 3 Akten“ (Foto) zur Bestenschau des zeitgenössischen Tanzes eingeladen, der Tanzplattform Deutschland. Diese wird alle zwei Jahre in einer anderen Stadt ausgerichtet, Anfang März findet sie am Künstlerhaus Mousonturm statt. „Ich finde es gerade spannend, etwas in die Tanzwelt zu bringen, das da nicht hingehört“, erzählt Rosolen. „Ich nehme Aerobic auseinander und zerlege es, bis nur die Essenz übrig bleibt.“ Die gebürtige Argentinierin studierte Tanz an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Frankfurt und Choreografie in Gießen. Sie pflegt die Neugier auf populäre Stoffe und Alltagswissen und findet spannende Wege, dieses Fremde in die Tanzwelt einzuspeisen – auch wenn dieser so viel des Pop manchmal nicht geheuer ist. Die Einladung zur Tanzplattform ist nun gewissermaßen ein Ritterschlag, wurde sie doch ins Leben gerufen, um dem zeitgenössischen Tanz zu mehr Aufmerksamkeit zu verhelfen, um erfolgreiche Produktionen bekannter zu machen und sie bestenfalls auf Tour um die Welt zu schicken – denn stets reisen eine Vielzahl internationaler Veranstalter und Kuratoren zur deutschen Tanzplattform an, um sich über den Stand der Dinge zu informieren.
In diesem Jahr stehen viele jüngere Choreografen im Programm; einige mit internationalem Hintergrund. Diese Internationalisierung stellt jede nationale Tanzplattform natürlich vor die Herausforderung, wo Grenzen zu ziehen sind, wer dazu gehört. Unter den zwölf geladenen Produktionen des großen Tanz-Schaulaufens sind in diesem Jahr gleich zwei aus Frankfurt: Neben Paula Rosolens „Aerobics!“ ist es „Violent Event“ von Verena Billinger und Sebastian Schulz. Seit 1994 schafft die Tanzplattform ein Forum für den zeitgenössischen Tanz, 1996 fand sie schon einmal in Frankfurt statt. Gegründet wurde sie von einer Gemeinschaft freier Veranstalter, zu der unter anderem das Künstlerhaus Mousonturm in Frankfurt, Kampnagel in Hamburg, das Tanzhaus NRW in Düsseldorf, Hellerau in Dresden und das Theater Hebbel am Ufer in Berlin gehören. Alle zwei Jahre wird einer der Ko-Veranstalter zum Gastgeber, eine Fachjury reist quer durch das Land und sichtet stets über zweihundert Produktionen, um aus ihnen die interessantesten Stücke auszuwählen. Beim Frankfurter Publikum kommt das Festival gut an. Einige der Veranstaltungen – wie Oskar Schlemmers „Triadisches Ballett“ – sind bereits ausverkauft.

>> Dies ist ein Auszug aus unserer aktuellen Titelgeschichte. Lesen Sie die ganze Story im Heft 6/2016 am Kiosk oder digital.

>> Tanzplattform Deutschland
2.-6.3., an verschiedenen Orten.
Das ganze Programm gibt es unter: www.tanzplattform2016.de


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