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Stabilität und Suggestion

Rembrandts radierte Landschaften

Rembrandt Harmensz. van Rijn ist für seine Portraits und Historienbilder weltberühmt. Doch auch Landschaften bewegten und beschäftigten ihn sein Leben lang – wie nun im Städel zu sehen.
Seine Historienbilder – „Die Steinigung des Heiligen Stephanus“ oder auch „Die Nachtwache“ – wie auch seine Portraits, wie das des Predigers Johannes oder jenes der Dame mit der Straußenfeder – sind allesamt weltberühmte Werke des wohl bedeutendsten und bekanntesten niederländischen Künstlers des Barock.

Dass sich Rembrandt neben der malerischen Darstellung einzelner Personen oder biblischer und historischer Szenen in einer ganz anderen Art auch Landschaften widmete, bleibt häufig unbeachtet. Malerisch setzt er die Landschaften, die er durchstreifte und betrachtete oder sich erdachte nur relativ selten in Szene. Diesem Sujet widmete er sich weit intensiver in Zeichnungen und Druckgrafiken, was ihn zu einem der bedeutendsten Druckgrafiker seiner Epoche machte. Seine Radierungen – voller besonderer technischer und künstlerischer Einfälle – waren und sind bis heute bei Kennern und Sammlern beliebt und haben die Kunst bis in die Moderne hinein beeinflusst.

Das Verhältnis zu seinen Landschaftsradierungen scheint außergewöhnlich und persönlich gewesen zu sein, denn er vermarktete sie nur zurückhaltend und stellte nur verhältnismäßig wenige Abzüge her. Daher bietet die Ausstellung im Städel eine seltene Gelegenheit, diese raren Arbeiten zu betrachten und zu entdecken. Die Radierungen entstanden in zwei relativ kurten Schaffensphasen: Die ersten zwischen 1640 und 1645, eine weitere Gruppe zwischen 1884 und 1652.

Um 1640, kurz nachdem Rembrandt sein riesiges Haus in Amsterdam erworben hatte und in der Zeit, als seine Frau Saskia schwer erkrankte und verstarb, begann er, so erzählt Dr. Martin Sonnabend, Leiter der Grafischen Sammlung des Städels und Kurator der Ausstellung, in der Umgebung Amsterdams zu spazieren. Währenddessen zeichnete er Skizzen, die er später als Inspiration und Konzeption seiner Radierungen verwendete. Die Radierungen jedoch sind keineswegs eine genaue Darstellung des Gesehenen, sondern vielmehr eine „Genau kalkulierte, eigenständige Komposition“, wie Sonnabend erklärt. Zwar tauchen in den Radierungen viele Motive – wie beispielsweise „Die Ansicht von Amsterdam“ oder "Die Windmühle" (Foto - Die Windmühle, 1641,Radierung und Kaltnadel, 145 x 208 mm Städel Museum, Frankfurt am Main) auf, die sich durchaus lokalisieren lassen und konkrete Orte abbilden. In anderen Werken jedoch kombinierte Rembrandt unterschiedliche Ansichten völlig frei miteinander, ergänzte seine Bildwelt mit fantastischen und erfundenen Elementen und ließ sich von Vorgängern inspirieren.

Ab dem 28. August zeigt das Städel nun in der Ausstellung „Rembrandt. Landschaftsradierungen aus dem Städel Museum“ bis zum 24. November die im Bestand des Städel befindlichen grafischen Werke des niederländischen Künstlers. Die Ausstellung umfasst insgesamt 62 Werke, darunter 46 Radierungen Rembrandts und damit bis auf ein einziges, fehlendes Werk, in vollständiger Form. Radierte Selbstbildnisse Rembrandts, frühe Radierungen, in denen Landschaften im Zusammenhang mit Historien dargestellt wird, wie der heilige Hieronymus in der Einöde oder die Flucht der Heiligen Familie nach Ägypten, ebenso wie Kupferstiche, Holzschnitte und Radierungen anderer Künstler wie Pieter Brueghel dem Älteren, Domenico Campagnola oder Claude Lorrain ergänzen die Ausstellung und setzen die Arbeiten Rembrandts ins Verhältnis zu seinen Vorläufern und Zeitgenossen auf dem Gebiet der druckgrafischen Landschaft.

Die Arbeiten Rembrandts sind der Öffentlichkeit zugänglich und Interessierte, so Max Hollein, Leiter des Städel Museums, können sich die Arbeiten zu den Öffnungszeiten des Städels vorlegen lassen.

<< "Rembrandt. Landschaftsradierungen aus dem Städel Museum" 28. August bis 24. November, Städel Museum, Schaumainkai 63.

Öffnungszeiten: Di, Fr–So 10.00–18.00 Uhr, Mi, Do 10.00–21.00 Uhr

Eintritt: Di–Fr 12 Euro, ermäßigt 10 Euro, Familienticket 20 Euro
Sa, So + Feiertage 14 Euro, ermäßigt 12 Euro, Familienkarte 24 Euro
Freier Eintritt für Kinder bis zu 12 Jahren
Gruppen ab 10 Personen: 10 Euro pro Person
 
27. August 2013, 16.45 Uhr
mim
 
 
Fotogalerie:
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