Silbermond: Das Beste kam zum Schluss

Favorisieren Teilen Teilen

Ewelina Feil /



„Das Beste was mir je passiert ist.“ Das haben sich sicherlich viele Fans beim gestrigen exklusiven youfm-Studiokonzert von Silbermond gedacht. Rund 200 geladene Gäste verschiedensten Alters erlebten etwa eineinhalb Stunden die vier Musiker aus Bauzen im intimen Kreis live. Silbermond, die bereits auf eine zehnjährige Bandgeschichte zurückblicken, gaben Songs querbeet aus ihren Alben zum Besten. Ich war perplex, wieviele Lieder ich aus Radio und Fernsehen bereits kannte. Auf „Das Beste“ mussten wir jedoch bis zum Schluss, bis zur Zugabe warten.

Energiebündel und Frontfrau Stefanie gab auf der Bühne alles, um ihre Zuhörer zum Tanzen zu animieren. Der Wunsch der Band: „Wenn ihr euch nächste oder übernächste Woche oder noch in vielen Jahren an heute Abend erinnert.“ Und dafür war Stefanie und den Jungs jedes Mittel recht. So wurden prompt einige Freiwillige zum Tanzen auf die Bühne geholt. Später wurden zwei Lieder am anderen Ende des Raumes performt, schließlich sollte jeder mal die Vier aus nächster Nähe bewundern dürfen. Auch durften alle ihre Handys und Feuerzeuge zücken und zu „Kriegern des Lichts“ werden. Sogar vor einem Stage Diving schreckte die Sängerin nicht zurück – obwohl ja nicht gerade viel Publikum da war. Kein Wunder, dass Silbermond als eine der besten deutschen Livebands bezeichnet werden.

Auch musikalisch haben mich Stefanie, Johannes, Thomas und Andreas verblüfft. Obwohl bisher hauptsächlich Balladen wie „Symphonie“, „Durch die Nacht“ oder „Das Beste“ als Single erschienen sind, hat die Band auch rockige und schnelle Elemente in ihrem Repertoire. Das deutsche Textmaterial reicht dabei von tiefsinnig gefühlvoll über ironisch bis hin zu ausgelassener Freude. Da ist für jede Stimmung was dabei.

Und auch musikalisch probierten sie mal was anderes: ein elektronisches Schlagzeug, ein Keyboard, dazu Stefanies Stimme, eine Gitarre: diese Nummer klang modern, progressiv und war tanzbar. So einen Sound kenne ich überhaupt nicht von Silbermond. Schade! Ich würde mir mehr solcher Titel wünschen, die die talentierte Band aus der Schublade, in der sich auch Juli tummeln, herausholen würde. Mir persönlich haben die kleinen intuitiven und unüberlegten Momente, die ein Konzert einmalig machen, etwas gefehlt. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden, und die diesjährige Nominierung für den Echo „Bestes Video National“, zeigt, dass die Band einiges richtig macht. Für „Irgendwas bleibt“ darf man seine Stimme online abgeben, Silbermond konkurrieren dabei unter anderem mit Peter Fox und Sido). Auch als beste Gruppe im Bereich Rock/Pop National können sich Silbermond Chancen auf einen Echo ausrechnen, am 4. März sollen die Awards vergeben werden.

Nach dem Konzert nahmen sich Silbermond noch viel Zeit für Autogramme und persönliche Widmungen. Und noch eine Anekdote gibt es zu erzählen: denn eine der 40.000 Bauzener hat auch zu uns nach Frankfurt verirrt. Die youfm-Pressesprecherin, die neben den vier Bandmitglieder den ostsächsischen Ort ihre Heimat nennen kann, teilte sogar die Schulbank mit der Schwester der Sängerin.
Ein netter Nebeneffekt des Besuches gestern: youfm hat nach Stilhelden gesucht (und mich gefunden). Das ist dann wohl meine ganz persönliche Erinnerung an den gelungenen Abend.

Foto: Georg Schmidt / youfm


Anzeige
Anzeige

Mehr Kultur-News

Anzeige
Anzeige

Ausgeh-Tipps

 
Anzeige
Anzeige

Kalender

Anzeige