Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs

Restart mit Quantic und Alice Russell

Mit einem Konzert am Dienstag im Zoom steigt der Frankfurter DJ und Journalist Michael Rütten nach einer längeren Pause wieder ins Live-Geschehen der Stadt ein. Präsentiert vom JOURNAL FRANKFURT stehen Quantic und Alice Russell auf der Bühne.
JOURNAL FRANKFURT: Sie haben nach vielen, gemeinsam mit Jan Hagenkötter präsentierten Events wie dem jazznotjazz-Festival im Mousonturm oder Konzerten mit Mulatu Astatke, US3, Jimi Tenor, Tony Allen und José James mit seiner Blackmagic Band im Sinkkasten eine längeren Pause eingelegt. Warum?
Michael Rütten: Nach José James als letztem Konzert der Reihe im Sinkkasten (jetzt Zoom) gab es noch eine „legendäre“ soulsearching-Summer Session am Schwedlersee im August 2010. Danach sind mehrere Anläufe für weitere Konzerte im Sande verlaufen. Die Gagenvorstellungen der Agenturen in London und Paris sind nicht selten utopisch und es oft schwer, die Managements der Musiker auf den Boden der Realität zu holen. Das sind alles keine Chartacts und auch keine Selbstläufer. Ich mache ja die Konzerte mit Musikern, die ich gut finde, nicht vordergründig aus Businessgedanken heraus. Also legte ich erstmal eine längere Pause ein, auch aus privaten Gründen. Das braucht man manchmal auch.


JOURNAL FRANKFURT: Alice Russell war ja schon im Mousonturm dabei. Sie wieder zu präsentieren war also der richtige Impuls...
Michael Rütten: Ich hatte einfach auch wieder Lust ein Konzert zu machen. Als mir die Agentur dann Quantic und Alice Russell angeboten hat, war das nur noch eine Frage der Orga, wo ich das machen würde. Dass ich es machen würde, war mir klar, denn ich fühle mich beiden Acts persönlich verbunden. Dass sie jetzt auch noch gemeinsam eine Platte gemacht haben, zusammen auf der Bühne stehen, ist für mich ein absolutes Highlight. Ich kenne beide schon so lange, bin überzeugt von dem was sie machen, dass ich das hier präsentieren möchte, weil sie sonst wie viele andere Acts an Frankfurt vorbeiziehen würden.


Wie kam es denn zum gemeinsamen Projekt?
Michael Rütten: Will Holland, der sich ja Quantic nennt, ist mit Alice Russell schon von Anfang an „verbandelt“. Er nennt sie so was wie eine große Schwester, anfangs hat er sie produziert, sie auch in seine Musik reingeholt, sie gefeaturert und sie wollten schon immer eine Platte zusammen machen. Aber dadurch, dass beide ihre Solokarrieren vorangetrieben haben, hat sich die Gelegenheit nicht ergeben. 2008 ist Will nach Cali in Kolumbien gegangen, wo er bis heute lebt, und dann war es erst mal noch schwieriger, bis er sie dann einfach mal einlud, meinte, wir probieren mal was zusammen aus. Daraus ist dann letztlich das Album entstanden. Sie sind sich musikalisch sehr sehr nah, können sich gegenseitig gut pushen. Und so kommt es dazu, dass jetzt auf der Platte ein Gospelklassiker mit einer kolumbianischen Band eingespielt wurde. Das macht man ja auch nicht alle Tage.


Der Mr. Soulpatrol wie auch das Logo Soulsearching sind ja Synonyme für den Namen Michael Rütten geworden ...
Es hat mit Sicherheit etwas damit zu tun, dass es immer seelenvolle Musik ist mit der man mich in Verbindung bringen kann. Ich werde ja oft gefragt welche Musik ich vertrete auch als DJ wenn ich auflege. Das ist ein weit gefasstes Spektrum. Ich mache das schon sehr lange und mir geht es darum, dass die Musik von der Seele, vom Herzen kommt. Wenn ich denke das zu spüren, dann ist das die Musik, die ich gerne vertrete. Vieles davon passiert ja abseits jeglicher Charts und ich promote es über meine Radiosendungen, spiele es in den Clubs, im besten Fall bringe ich es dann auf die Livebühne. Grob gesangt ist das Soul, Funk, Jazz als Basis, aber auch House und Ethno gehört dazu.


Und dieser Mix wird dann auch von Ihrem Publikum goutiert?
Es gibt genügend Publikum für gute Musik. Gute Musik, das klingt immer so doof, sagen wir lieber für Musik, die einfach nicht im öffentlich-rechtlichen Rundfunk oder im Fernsehen läuft, weshalb die Leute eben auf anderen Wege wieder da rangeführt werden müssen. Aus der Position des DJs heraus merke ich nämlich ganz oft, dass die Tänzer gerne gefordert werden wollen: Gib’ mir was Neues, gib’ mir was, was ich noch nicht kenne! Sei es eine wilde Jazznummer oder eine trancige, afrikanisch beeinflusste House-Nummer, die du dann zur Prime time spielst. Ich hatte das Erlebnis gerade erst und du kannst so was nicht vorher sehen. Du kannst nur durch die Auswahl der Künstler, die du präsentierst oder die Auswahl der Platten, die du zum Auflegen mitnimmst (ich nehme ja tatsächlich noch Vinyl mit), ein Feld abstecken. Aber das ist groß bei mir. Es sind nicht nur 20 Houseplatten sondern 150 Scheiben aller Genres. Ich versuche damit was anzuklicken beim Publikum, lasse mich aber auch treiben von dessen Reaktionen. Bei der Auswahl geht es nicht darum, zehn Michael Jackson-CDs mitzunehmen. Den mag ich auch, sehr sogar, aber das wäre mir zu einfach.
 
7. Mai 2012, 10.35 Uhr
Interview: Detlef Kinsler
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Kultur
Schreibzimmer 2024
Alle Schreibwerkzeuge parat
Im September und Oktober findet im Jungen Literaturhaus Frankfurt wieder die Schreibwerkstatt mit zwei Autorinnen statt. Noch bis zum 2. Juni können sich interessierte Jugendliche bewerben.
Text: Lisa Veitenhansl / Foto: © Esra Klein
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
7. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Chilly Gonzales
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Rymden
    Centralstation | 20.00 Uhr
  • Walter Trout
    Colos-Saal | 20.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • Die Weiße Rose
    Staatstheater Mainz | 20.00 Uhr
  • Das Schloss am Ende der Straße
    Die Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston | 20.00 Uhr
  • Ensemble Modern
    Oper Frankfurt | 19.30 Uhr
Theater / Literatur
  • Evan Tepest
    Literaturforum im Mousonturm | 19.30 Uhr
  • Erste Bücher
    Literaturhaus Frankfurt | 19.30 Uhr
  • Krabat
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
Kunst
  • Alice Springs. Retrospektive
    Kunst- und Kulturstiftung Opelvillen Rüsselsheim | 10.00 Uhr
  • There is no there there
    Museum für Moderne Kunst (MMK) | 11.00 Uhr
  • Anton Corbijn
    Anita Beckers | 11.00 Uhr
Kinder
  • Oma Monika – Was war?
    Staatstheater Mainz | 10.00 Uhr
  • Shoot’n’Shout
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden, Wartburg | 10.00 Uhr
  • Rückwärts
    Theaterhaus | 10.00 Uhr
und sonst
  • Das Alte Frankfurter Polizeipräsidium „on demand“ – Wieso, weshalb, warum? Wer nicht fragt …
    Frankfurter Stadtevents | 10.00 Uhr
  • Tuesday Night Skating
    Hafenpark | 20.30 Uhr
  • Geparde auf dem Farmland in Namibia – Forschung zur Lösung eines langjährigen Konfliktes
    Zoo Frankfurt | 18.00 Uhr
Freie Stellen