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Radiosimulanten vs Export vs Lido

Eine Radio-Sendung, die gar nicht im Radio läuft, hörte sich unsere Nachteule Patrick9000 im Darling an, und stellte fest: Radio von Weller, das ist eine Kunst für sich.
Ein Satz fehlt definitiv am U-Bahn Eingang Römer / Schirn: „Radio hören ist keine Kunst“.
Radio machen dagegen kann schon Kunst sein. Eindrucksvoll unter Beweis gestellt hatte dies am letzten Mittwoch der liebe Matthias Westerweller aka Weller (Foto), und man konnte ihm dabei obendrein noch zuschauen, wie er kenntnisreich Schallplatten und CDs auflegte und zu jedem Titel Wissenswertes ins Mikrophon moderierte. Und wenn dieser Mann irgendwo Musik spielt, dann kann man da blind hingehen, taub hingegen wäre es ein echter Erlebnisverlust. Das Besondere an dieser Radiosendung allerdings war, dass man nur so getan hat, als ob diese 2-stündige Sendung wirklich raus auf den Äther geht, denn in diesen Hörgenuss kamen mittwochsabends keine Radiostudiobesucher oder geneigte Volksempfängeräbhänger, nein, ausschließlich die Gäste im Darling, wo Herr Weller seine auf Byte FM regelmäßig ausgestrahlte Radiosendung HELLO MELLOW FELLOW live simulierte. Eine tolle Idee, und so lauschte man andächtig der „Sendung“, allerdings musste man das auch nicht, wenn man sich lieber unterhalten wollte, zu Beginn der Sendung fragte der Herr mehrfach besorgt nach, ob es „zu laut“ oder „zu leise“ sei, denn Aufdringlichkeit ist nicht sein Metier und schliesslich war man ja zum Radiohören gekommen und nicht zum Tanzen!

Und weil man ja oftmals zum Tatort zurückkehrt, tauchte ich am Freitag mit meinen iPad unterm Arm wieder im Darling auf, um ein wenig Musik aus meinem überteuerten Glasuntersetzer zu schütteln. iPTRK9000 – Das Leben ist eine Gratis-App… taufte ich die ganze Geschichte, denn allzu ernst nehmen sollte man sich in keinster Weise und so hatte ich viel Spaß, ließ mir den feinen naturtrüben Apfelwein schmecken, wobei auch die Rebenweinauswahl im allgemeinen so manch anderen Laden locker in den Schatten zu stellen vermag, hielt hier und da verhaltene Schwätzchen, während ich kleine musikalische Funk & Soul-Weisen aus den Sechzigern, aber auch zeitgenössische Elektronik, zum Besten gab.
Hinterher schnappte ich mir eine Bezahldroschke zur Mainüberquerung, denn die Kälte klirrte unüberhörbar, und das kann gelegentlich nerven, wobei, ganz ehrlich, ich mag den Winter viel lieber kalt, denn das ist wenigstens ein definierter Zustand, als so ein nasses MischMaschWetter.
Am Südmain schaute ich nochmal kurz in der Alten Liebe vorbei, DJ Elviz einen schönen Abend wünschen, recht übersichtlich gefüllt war es dort an diesem Abend, was sicherlich auch an parallelen Tanzverstaltungen liegen mag, das Leben ist ja auch kein Ponyhof, obwohl, da wollte ich auch nochmal kurz vorbei, denn dort gab man die Tarantionparty (Denise Mamba, Mr Orange), aber da standen sowieso schon so viele vor der Tür an, dass ich mir das lieber ersparte, es war ja schliesslich kalt draußen.

Samstags wollte ich erst spät raus, was soll man sich auch immer schon am frühen Abend auf der Gasse herumdrücken, und so beschlossen wir, einmal wieder mehr das Bahnhofsgebiet unsicher zu machen und kehrten zu Allervorderst im Moseleck ein, denn hier gibts Export vom Faß und man wird freundlich und zuvorkommend bedient, da kann sich so mancher Bergstraßensnobladen mal eine dicke Scheibe von abschneiden. Ausserdem gibts immer was zu gucken und man kann rauchen, wenn man mag. Ein paar Export später gings endlich mal in die Lido-Bar, kurz Lido, und ich meine, da in der Ecke wäre auch mal früher das Goto gewesen, also nicht genau dort, aber da irgendwo im Gewusel. Wollte ja schon öfters mal hin, aber habs dann immer wieder verbammelt. So‘n bißchen habe ich schon die Augenbraun hochgezogen, einen 10er Eintritt kostete der Spaß, aber hey, wer geht denn in die Disco zum Sparen, und so lauschten wir andächtig der deepen, smarten, und sehr melodischen Housemusik, aufgespielt von den DJs Paul Mogg und Oskar Melzer, und ich würde es als feinen, soulful zwanzig-10er Deephouse bezeichnen, was da aus der überaus gut klingenden Anlage, die sicherlich noch Spielraum nach oben bietet, so tanzbar in unsere Ohren gekrochen kam. Ein paar Getränke später guckten wir noch im Dreikönigskeller beim lieben Niko vorbei (der uns erzählte, die Band des Abends Heinrich XIII and the Devilgrass Pickers seinen grandios gewesen, und er muss ja schliesslich wissen, denn er kann die Anzahl der Platten, die er besitzt, nur noch in Metern angeben…) und nahmen noch einen letzten Becher in der Alten Liebe mit. Am Sonntag wollte noch x wie raus auf Radio X moderiert werden, wie immer sonntags und dann war das Wochenende auch schon fast „rum“. War ganz schön was los, ne ;-)

Geht raus, die Nacht ist schön. Aber zieht euch warm an!
 
13. Februar 2012, 16.20 Uhr
//ptrk9000
 
 
Fotogalerie:
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