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Foto: Nicole Brevoord
Foto: Nicole Brevoord

Positive Jahresbilanz und Wertanalyse

Das DialogMuseum ist Geld wert

Es ist ein Licht am Ende des Tunnels zu sehen. Das DialogMuseum hat im vergangenen Jahr mehr Spenden von mehr Unterstützern erhalten und feiert in diesem Jahr 10. Geburtstag. Und seinen Wert kennt das Museum jetzt auch.
Alles andere als dunkel war das Jahr 2014 für das privat geführte DialogMuseum. 58 000 Besucher waren im vergangenen Jahr in dem außergewöhnlichen Ausstellungshaus an der Hanauer Landstraße zu Gast. Seit dem das Museum im Dezember 2005 eröffnet hat, waren insgesamt 710 000 Menschen in der Institution und haben sich in die Lebenswelt von Blinden entführen lassen. Ein Viertel aller Besucher des vergangenen Jahres waren Frankfurter, 50 Prozent der Gäste kommen aus dem Rhein-Main-Gebiet, 20 Prozent stammen aus dem restlichen Bundesgebiet und 5 Prozent der Besucher reisen aus dem Ausland an. Das DialogMuseum wird also durchaus als touristischer Anziehungspunkt wahrgenommen. „Jeder vierte Besucher kommt mehr als einmal her“, sagt die Geschäftsführerin Klara Kletzka. Unter den Besuchern seien viele Schulgruppen, die auch mal zusätzlich zum Museumserlebnis einen Workshop dazu buchen. 45 Mitarbeiter engagieren sich im Museum, 70 Prozent der Belegschaft sind behindert oder benachteiligt. „erstmals nach zwei schwierigen, von Schließungen begleiteten Jahren, konnte das Haus 2014 wieder mit einer positiven Bilanz abschließen“, sagt Kletzka. 70 Prozent des Jahresumsatesz, der im vergangenen Jahr bei 1208600 Euro lag, werden durch Eintrittsgelder finanziert, 13 Prozent entstammen Eingliederungshilfen und 17 Prozent der Erlöse müssen über Sponsoren und Spenden erwirtschaftet werden


Die kommenden Highlights
Im vergangenen Jahr versuchte das DialogMuseum Gelder über eine Kampagne einzutreiben. Die ehemalige Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) und ihre einstige Stellvertreterin Jutta Ebeling (Die Grünen) hatten angesichts des 25. Jubiläums von Dialog im Dunkeln in einer Kampagne gewettet, dass sich in Frankfurt 25 Unternehmen finden, die Dialog im Dunkeln unterstützen. Zwar sorgte die Kampagne für Aufsehen, es wurden insgesamt 350 Unternehmen im Rhein-Main-gebiet angeschrieben und es wurden im Aktionszeitraum 20 Prozent mehr Spendengelder eingenommen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, aber 25 unterstützende Unternehmen fanden sich nicht. Doch auch wenn Roth und Ebeling ihre Wette verloren haben, die Besucher des DialogMuseums können sich umso mehr freuen, denn als Wetteinsatz werden Jutta Ebeling am 26. Februar und Petra Roth am 5. Mai, jeweils von 11 bis 13 Uhr, die Gäste des Museums begrüßen und sie für die Dunkelheit vorbereiten.

Und es wird in diesem Jahr weitere Höhepunkte beim DialogMuseum geben. Etwa „Gardening in the Dark“ am 19. April und am 14. Juni, dem Tag des Gartens. Am 25. April, zur Nacht der Museen, wird das DialogMuseum eine DunkelBar in den Ateliers in der Schwedlerstraße 1–5 einrichten und am 2. Dezember wird der 10. Geburtstags des DialogMuseums gefeiert.

Social Return of Investment von 3,39 Euro
Das DialogMuseum hofft, dass eine vom Beratungsunternehmen pwc durchgeführte Studie zum Wertbeitrag des Museums für Gesellschaft und die Stadt Frankfurt künftig Sponsoren und Spender motiviert, das Haus zu unterstützen. Letztlich ermöglicht das DialogMuseum bessere Chancen für benachteiligte Menschen, immerhin beschäftigt sie diese, dient der Aufklärung der Gesellschaft - vor allem bei Themen wie Inklusion oder Diversität,- und trägt dazu bei, dass die Stadt Frankfurt positiv wahrgenommen wird und das Museum ist ein Anziehungspunkt für Touristen. Mittels diverser Annahmen, Studien und Untersuchungen hat pwc etwa ermittelt, dass durch die im DialogMuseum geschaffenen Arbeitsplätze weniger sozial benachteiligte Menschen arbeitslos seien und der Staat somit Transferleistungen in Höhe von 320 000 Euro pro Jahr sparen kann und das Finanzamt und die Sozialkassen im Gegenzug zusätzliche Einnahmen in Höhe von 340 000 Euro pro Jahr erhalten kann. Außerdem, so referierte Holger Himmel von pwc, dass jeder Besucher, der einen durchschnittlichen Eintrittspreis von 11,67 Euro zahle, dafür Bildung im Wert von 19 Euro erhalte, der Staat somit Schulkosten in Höhe von 150 000 Euro pro Jahr sparen könne. Wer die zugrunde gelegten Zahlen nicht kennt, der tappt bei all diesen Berechnungen und nicht nur im Museum im Dunkeln. So hat eine andere Berechnung mal ergeben, dass 60 Minuten herkömmlicher frontaler Schulunterricht 5,80 Euro koste und die Lerneffizienz bei 28 Prozent liege. Bei selbsterlerntem Unterrichtsstoff sei die Lerneffizienz um das 3,3-fache größer. Letztlich ergab die Analyse von pwc, einen jährlichen sogenannten Social Return of Investment von 3,39 Euro je investiertem Euro. Oder wie Holger Himmel den Wertbeitrag für die Gesellschaft und die Stadt Frankfurt zusammenfasste: „Für jeden Euro, den man in das DialogMuseum reinsteckt, kommen 2,39 Euro raus.“ Jetzt braucht es nur weiterhin genügend Investoren, die diese Wertschätzung teilen.
 
23. Februar 2015, 15.20 Uhr
Nicole Brevoord
 
 
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