Museumsleiterin Clémentine Deliss kann sich freuen: Im Wettbewerb um den Erweiterungsbau des Museums der Weltkulturen wurde der Entwurf eines Berliner Architektenbüros zum Sieger gekürt. Es geht also endlich voran.
red /
Das Berliner Architektenbüro Kuehn Malvezzi hat den ersten Platz im Wettbewerb um den geplanten Erweiterungsbau des Museums der Weltkulturen gewonnen. Die Erweiterung ist schon Jahrzehnte in Planung, wurde aber aus unterschiedlichen Gründen immer wieder verschoben. Heute stellte Kulturdezernent Felix Semmelroth (CDU) den Entwurf gemeinsam mit Baudezernent Edwin Schwarz und Museumschefin Clémentine Deliss der Öffentlichkeit vor. Das Preisgericht tagte am Donnerstag und Freitag und stimmte einhellig für den Siegerentwurf aus Berlin. Mit dem überwiegend unterirdisch geplanten Anbau gewinnt das Museum Ausstellungsfläche von rund 6000 Quadratmetern hinzu - derzeit verfügt das Museum gerade über 600 Quadratmeter Fläche, um ihre umfangreiche Ausstellung zu präsentieren. Semmelroth ist froh, dass die Exponate endlich raus aus den Archiven kommen. "Entscheidend ist, dass wir eine der bedeutendsten ethnologischen Sammlungen nun dem Frankfurter Publikumk zugänglich machen können." Das Büro Kuehn Malvezzi hat einen Glaspavillon entworfen, der als Eingangshalle in die unterirdisch gelegenen Ausstellungsräume führt. Der besonders "schonende" Umgang mit den vorhandenen Parkanlagen sei ausschlaggebend für die Wahl der Jury gewesen. "Wir wollten keinen Monumentalbau, kein weiteres Mega-Museumsgelände schaffen", sagte Museumsdirektorin Deliss. Die unterirdischen Ausstellungsflächen sind durch einen Gang mit dem historischen Kutscherhaus des Museums verbunden, in dem ein Café eröffnen soll. Im Vorfeld hatte es Streitigkeiten um das Bauvorhaben gegeben: Eine Bürgerinitiative fürchtet um die Grünanlage mit ihren zahlreichen alten Bäumen hinter den beiden Museumsvillen am Schaumainkai 35/37. Der Siegerentwurf sieht vor, dass auch Lieferer unterirdische Zufahrt zum Museum haben. Der erste Preis ist mit 51 000 Euro dotiert. Der mit 30 000 Euro dotierte zweite Platz des Wettbewerbs ging mit Bruno Fioretti Marquez Architekten, ebenfalls an ein Berliner Büro. Auf Platz drei landeten Trint + Kreuder (Köln). Die Wettbewerbsentwürfe sind bis zum 16. Januar im Messeturm zu sehen. Die Ausstellung ist täglich von 12 bis 18 Uhr geöffnet.