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Lesungen der anderen Art

Literaturm in der ganzen Region

Gefühlswelten im Hochhaus - und darüberhinaus: Das Festival „literaTurm“ wächst in die Rhein-Main-Region hinein. Die Stadt setzt als Veranstalter nicht auf Events, sondern auf ein kuratiertes Konzept.
In Frankfurt geht es zur Zeit Schlag auf Schlag. Nicht nur, was die Politik, sondern auch, was die Literatur betrifft. Kaum hat die Stadt Silvia Tennenbaums „Straßen von gestern“ gefeiert, steht Anfang Mai der nächste Höhepunkt ins Haus – das Festival „literaTurm“ (das sich, warum auch immer, genau so schreibt). Literaturfestivals kennen wir. Da kommen berühmte Schauspieler und lesen gemeinsam mit Tommy Jaud lustige Textchen vor. Genau so ist es in Frankfurt nicht. Denn das Kulturamt der Stadt, das unter der Regie von Kulturdezernent Felix Semmelroth und Literaturreferentin Sonja Vandenrath für Konzept und Programm von „literaTurm“ verantwortlich zeichnet, will genau das nicht: kein Event, keine populistische Ranschmeiße an verzeitgeistete Buch-Konsum-Moden.

„Konzeptfestival“, so lautet die Losung. Unter dem Motto „Gefühl und Leidenschaft. Gefühlswelten im zeitgenössischen Roman“ treten ab 2.   Mai rund 100 Mitwirkende in 47 Veranstaltungen auf. Prominente Namen sind darunter. Zur Eröffnung beispielsweise wird Felicitas von Lovenberg mit der Soziologin Eva Illouz und den Schriftstellern Michael Lentz und Sibylle Lewitscharoff über Gefühle reden. Das Programm ist bunt, aber streng kuratiert. Es geht eben nicht darum, Liebesgeschichten vorzulesen, sondern über die Darstellbarkeit von Emotionen in künstlerischen Texten zu sprechen. In dieses Spektrum lassen sich viele Autoren integrieren. Und Sonja Vandenrath und ihr Team haben auf Qualität gesetzt: Zu den Teilnehmern gehören unter anderem Thomas von Steinaecker, Felicitas Hoppe, Andreas Maier, John Burnside, Anna Katharina Hahn, Carolin Emcke oder Marlene Streeruwitz.

Der Name „literaTurm“ kommt, versteht sich, nicht aus dem Nichts: Hauptveranstaltungsort wird der Opernturm sein. Der ist normalerweise für Publikum nicht geöffnet. Und so äußerte Mathias Schulze-Steinen, der stellvertretend für die gastgebenden Anwaltskanzleien im Opernturm auf dem Podium der „literaTurm“-Pressekonferenz saß, die Hoffnung, dass „der abgehobene Standort die Konzentration für die Literatur stärken kann.“ Zudem ist das Festival in diesem Jahr Dank der Zusammenarbeit mit dem Kulturfonds Frankfurt RheinMain und diversen Veranstaltern im Umland kräftig gewachsen: Gelesen wird beispielsweise auch im Wiesbadener und im Darmstädter Literaturhaus, im Stadtmuseum von Hofheim am Taunus, in Hochheim oder auch im Bad Homburger Schloss. Und die Schriftsteller Hans Joachim Schädlich, Zsuzsa Bank und Martin Mosebach machen gar dem noblen Kronberger Schlosshotel ihre Aufwartung.

Literaturreferentin Sonja Vandenrath ist bislang hochzufrieden mit der Resonanz, die das Festival in der Rhein-Main-Region bislang findet: „Manche Veranstaltungen“, so erzählt sie, „sind sogar schon fast ausverkauft.“ Bleibt die Frage, warum die Stadt Frankfurt überhaupt als Veranstalter eines Literaturspektakels auftreten muss. Auch darauf findet Kulturdezernent Semmelroth eine selbstbewusste Antwort: „ Frankfurt ist die wichtigste deutsche Buch- und Literaturstadt. Ein großes Literaturfestival von deutschlandweiter Resonanz gehört dazu. Das Kulturamt garantiert einen hohen konzeptionellen Anspruch und eine nicht kommerzielle Ausrichtung.“ „Wichtigste deutsche Buchstadt“ – das klingt schön. Möge er Recht haben.

Eine Version dieses Artikels ist am 24. April 2012 im Journal Frankfurt, Ausgabe 10/2012 erschienen.
 
2. Mai 2012, 11.39 Uhr
Christoph Schröder
 
 
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