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Lesemarathon beginnt
Großer Bahnhof für Abschaffel
Unter Andrang wurde gestern die Reihe "Frankfurt liest ein Buch" in der Nationalbibliothek gestartet. Dieses Jahr geht es um Wilhelm Genazinos "Abschaffel"-Trilogie. Der Autor selbst war gerührt.
Die Bürohäuser, die Bürostadt, die vielen Angestellten, die in den Mittagspausen schnell irgendwo irgendwas zum Essen brauchen und dann wieder schnell und effizient an die Arbeit zu gehen – das ist selbstverständlich ein ein wenig nostalgischer Blick auf die alte Arbeitswelt, zum Teil aber auch die konkrete Realität der Pendlerstadt Frankfurt. Insofern ist es also doch konsequent, dass für die zweite Auflage der Aktion „Frankfurt liest ein Buch“ Wilhelm Genazinos „Abschaffel“-Romantrilogie aus dem Jahr 1977 ausgewählt wurde.
Zwei Wochen lang werden die Frankfurter sich nun in mehr als 50 Veranstaltung Genazinos Antihelden vornehmen, ihn beleuchten, betrachten – und genießen. Denn Abschaffel ist eben nicht das funktionierende Rädchen im Getriebe, sondern eher ein Störfaktor, wenn auch nur in Größe eines Sandkorns.
Zur Eröffnung der Kampagne platzte, wie bereits im Vorjahr, der Große Saal der Deutschen Nationalbibliothek aus allen Nähten. Mehr als 400 Besucher wollten zuhören, wie prominente Vorleser aus dem Bereich der Stadtkultur aus dem Werk des Büchnerpreisträgers Genazino vorlasen. Der war selbstverständlich auch höchstpersönlich erschienen (Foto) und gab im Anschluss an den Vortrag zu, ein wenig gerührt gewesen zu sein, als er seine eigenen, mehr als 30 Jahre alten Texte nun noch einmal zu hören bekam. Ein Text im Übrigen, der seinerzeit nicht unumstritten war: Als „frauenfeindlich“ wurde Genazino seinerzeit von der meinungsstarken feministischen Fraktion beschimpft. Selige Zeiten. Die Lesung, an der sich unter anderem Eva Demski und Michael Quast beteiligten, gab jedenfalls einen Vorgeschmack auf das, was Frankfurt in den kommenden zwei Wochen erwartet. Genazinos Verleger Michael Krüger formulierte eine ganz andere Hoffnung, nämlich die, „dass jetzt alle Abschaffel lesen.“ Und vorher kaufen, versteht sich. Erste Veranstaltungen jedenfalls sind bereits jetzt ausverkauft.
Zwei Wochen lang werden die Frankfurter sich nun in mehr als 50 Veranstaltung Genazinos Antihelden vornehmen, ihn beleuchten, betrachten – und genießen. Denn Abschaffel ist eben nicht das funktionierende Rädchen im Getriebe, sondern eher ein Störfaktor, wenn auch nur in Größe eines Sandkorns.
Zur Eröffnung der Kampagne platzte, wie bereits im Vorjahr, der Große Saal der Deutschen Nationalbibliothek aus allen Nähten. Mehr als 400 Besucher wollten zuhören, wie prominente Vorleser aus dem Bereich der Stadtkultur aus dem Werk des Büchnerpreisträgers Genazino vorlasen. Der war selbstverständlich auch höchstpersönlich erschienen (Foto) und gab im Anschluss an den Vortrag zu, ein wenig gerührt gewesen zu sein, als er seine eigenen, mehr als 30 Jahre alten Texte nun noch einmal zu hören bekam. Ein Text im Übrigen, der seinerzeit nicht unumstritten war: Als „frauenfeindlich“ wurde Genazino seinerzeit von der meinungsstarken feministischen Fraktion beschimpft. Selige Zeiten. Die Lesung, an der sich unter anderem Eva Demski und Michael Quast beteiligten, gab jedenfalls einen Vorgeschmack auf das, was Frankfurt in den kommenden zwei Wochen erwartet. Genazinos Verleger Michael Krüger formulierte eine ganz andere Hoffnung, nämlich die, „dass jetzt alle Abschaffel lesen.“ Und vorher kaufen, versteht sich. Erste Veranstaltungen jedenfalls sind bereits jetzt ausverkauft.
3. Mai 2011, 11.45 Uhr
Christoph Schröder
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Die Straßenbahnlinie 11 verbindet urbanen Gigantismus mit beschaulicher Natur, Tristesse mit Hochkultur, Arbeitsalltag mit Feierabendlaune, und das auf 14 Kilometern von West nach Ost – oder umgekehrt.
Text: Meike Spanner / Foto: © Till Taubmann
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