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Kaninchen à la Michael

Ein interessanter Termin kam gestern ins Haus geflattert: Feier zum fünfjährigen Bestehen des Kaninchenhotels Paris in Anwesenheit des Namensgebers Michael Paris, dem SPD-Direktkandidaten für die Wahlkreise Nordend, Ostend und Bornheim. Ein absolutes Muss, ein stadtpolitischer Burner. Dann fiel der Blick auf die Anschrift: Bad Vilbel, gegenüber des Parkfriedhofs. Zugegeben, schon diese Beschreibung versprach Seriosität und ein lustiges Jubiläum, also ging es mit Kamera und Neugier bewaffnet auf in den fernen Norden.

Welch ein Glück, dass es noch Welten der Güte und des Friedens gibt. Die „Rabbit-World e.V.“ ist so eine. Allein schon das Schild vor dem Vereinsgelände und das geöffnete Tor laden ein einzutreten und Ruhe zu finden.

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Auch des Innere des schnell gefundenen Vereinsheims lässt in keinster Weise erahnen, dass hier Frankfurter Geschichte geschrieben wird. Einzig die Hirschtrophäe an der Wand spricht für die Triumphe der Vergangenheit. Herr Paris ist schon da und scheint sich heimisch zu fühlen. Sein gelöster Gesichtsausdruck zeigt: das ist kein (bloßer) Wahlkampftermin, die Kaninchen liegen ihm wirklich am Herzen.

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Gestern wurde der insgesamt 500. Hotelgast in den fünf Jahren seit Bestehen des Hotels von dieser Kaninchenhalterin vorbeigebracht. Und mit welcher Liebe der Namenspatron des Hotels seine Gäste in Händen hält! „Ich glaube mein Name ist wie geschaffen für ein Hotel“, so Paris. Im Hintergrund der 1. Vorsitzende von „Rabbit World e.V.“, Gunther Riemann, und mit Hut der Leiter, die Reinigungskraft und der Portier des Kaninchenhotels in einem, Hans-Joachim Zelk.

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Auch vor dem Hotel (mit Namensschild) macht Paris mit seinem weißen Freund eine gute Figur. Welch ein Jammer, dass Tiere (noch) nicht wahlberechtigt sind! (Aber wer weiß, ob bei der niedrigen Wahlbeteiligung nicht auch noch daran gerüttelt wird...)

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Zum Wesentlichen: gegründet wurde der Verein mit gegenwärtig 90 Mitgliedern 1971. Vor fünf Jahren saß man mit Michael Paris in geselliger Runde zusammen und wie aus dem Nichts dachte man daran, wie oft Stadtkinder, gerade zu Weihnachten, Tiere oder genauer Kaninchen geschenkt bekommen, ohne dass die Möglichkeit besteht, sich angemessen um sie zu kümmern. Dann fährt man mit den Eltern in die Ferien, weiß nicht wohin mit den Vierbeinern. Nicht wenige Todesopfer waren schon zu beklagen. Das darf nicht passieren, nicht mehr. Für 1 Euro am Tag wird sich von Herrn Zelk um die Kaninchen gekümmert, 25 Einzelzimmer stehen zur Auswahl, die bei besonderem Kundenwunsch zu Doppelzimmern ausgebaut werden können. Der Preis ist all-inclusive, darin sind auch Getränke enthalten. Ein richtiges Schnäppchen, im Saarland kostet ein solches Zimmer 5 Euro pro Tag. Aber in Hessen ist das Hotel Paris sowieso einmalig.

Etwas seltsam war es schon, den Direktkandidaten, der letzte Woche über knallharte lokalpolitische Themen diskutierte, über Rammler und Haustierzucht reden zu hören, aber schließlich haben auch diese Dinge Brisanz. „Im Nordend ist die Haustierhaltung ein echtes Problem. Wie kann man den Bewegungsdrang der Tiere in einer kleinen Wohnung stillen?“, so Paris, der Grzimek des 21. Jahrhunderts. Der 1. Vorsitzende Riemann lobte Paris für seine Bürgernähe: „Daran sieht man, dass Politik doch etwas bewegen kann. Aber bei uns waren alle großen Politiker schon mal Schirmherr. Oberbürgermeisterin Roth noch zu Zeiten, als sie Stadtverordnete war und auch Volker Hauff war Schirmherr, bevor er Oberbürgermeister wurde. Man sieht, wir sind ein gutes Sprungbrett“. Da fingen Paris’ Augen an zu glänzen. „Dann sehen wir mal“, lachte er.

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Die Feier des Jahres war es nicht, aber große Taten brauchen keine großen Gesten. Es ist eine klasse Sache, die der Bad Vilbeler „Rabbit World“ in die Wege gerufen hat und jedem Frankfurter Kaninchenbesitzer sei wärmstens empfohlen, im Falle der Fälle seinen Liebling in deren Obhut zu geben. Auch Michael Paris freut sich über den Erfolg des Kaninchenhotels. Ob dies zu weiteren Erfolgen seinerseits beitragen wird, muss man sehen. Aber auch die kleinen großen Taten sind Erfolg genug. Und rechtfertigen sogar den Weg von Frankfurt in den Norden.
 
15. November 2007, 15.21 Uhr
Gary Vanisian
 
 
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