Unsere Nachteule ptrk9000 war wieder unterwegs mitten im Frankfurter Leben. Diesmal hat er Geschichten vom Neglected Grassland, dem Ponyhof und der Alten Liebe mitgebracht.
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Donnerstag. Zu spät dran, ich verpasste das meiste, Sängerin Doro Ignatz gab sich die Ehre live im Neglected Grassland aufzuspielen. Später plauderte man noch ein wenig mit dem Käpt'n und philosophierte über den Sinn des bevorstehenden Fußballspektakels. Auf dem Heimweg ging es nochmal kurz in die Alte Liebe, wo ich die dann zu allem Überfluss die zweite Veranstaltung verpasst hatte: "Swing Talk: My Man rocks me with one steady roll", hieß es nämlich dort, und es wurden und werden auch zukünftig auf weiteren Veranstaltungen spezielle Themen in Liedtexten zwischen 1925 und 1955 von keinem geringeren als Jake Walk behandelt. Und der Mann kennt sich schließlich aus und schreibt über seine Veranstaltung: "Es geht in vielen Texten um genau definiertes sexuelles Begehren und Forderungen, die auch heute noch aktuell sind und in ihrer kompromisslosen Haltung überraschen." Das höre ich mir beim nächsten Mal aber mal ganz genau an, I promise!
Freitags ins Kino, der Familienkuschelfilm "300 - Rise of an Empire" stand an - unterhaltsam! Und so ging ich raus in die Nacht, denn ich hatte noch einiges an Flyern unterzubringen für unsere Vinylriders-Reihe in der Stereobar. Die Tour führte mich unter anderen ins Neglected Grassland (Sherm da Worm & Mr Neal), in die Old Fashioned Bar (DJ Jelly L.), dann natürlich in die Stereobar (Pass'auf Dein Mädchen auf), in den Ponyhof (Tarantinoparty) und in die Alte Liebe (Kristen Aul & Stefan Umbach). Wahrscheinlich habe ich einige Läden vergessen, aber wer will denn schon Sonntagsabends einen Ausgehtext mit der Dicke des Hanauer Telefonbuchs runtertippen? Eben! Lustig war es überall allemal, auch auf der Zeil war einiges los und auch im Destrict, viele bereit zum feiern oder bereits angefeiert oder schon hinüber. Der Zeil tut es gut, dass sich dort einige Ausgehläden (re-)etabliert haben, zu Omen-Zeiten war das ja nach 20 Uhr ja eher totes Areal.
Nach einem ausgiebigen Schönheitsschlaf ging es mal kurz auf den Konstimarkt, denn für den Abend wollte ich gestärkt sein. Spelunking war angesagt, und zwar in sachsenhausens schönster Kneipe, der Alten Liebe. "Hafenspelunke 2.0" lautete die Prämisse, und so wurde der Laden ausstaffiert wie eine Hafenkneipe, bärtige Männer trafen auf leichte Mädchen, oftmals gezeichnet von Hopfen und Tinte, und der Durst floss' in Strömen durch trockene Kehlen, zuhause auf den sieben Weltmeeren und doch nur den Main gesehen. Es wurde allerlei Seefahrerliedgut intoniert, mehrstimmig und gut gelaunt, da wusste ich, woanders wird es nicht besser! Und so blieben wir noch eine ganze Weile, bis wir dann irgendwann den Anker lichteten. Schiff Ahoi!