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Hehre Kunst

IMG_1634Eine ganze Reihe von Frankfurter Künstlern haben in diesem Jahr ihren Weg auf die Biennale nach Venedig geschafft. Das ist nicht weiter verwunderlich, heißt der Chef der diesjährigen Kunstschau doch Daniel Birnbaum. Und der kommt bekanntermaßen aus der Frankfurter Städelschule.
Um es vorab zu sagen: Venedig ist ein Traum. Auch ohne Frankfurter Beteiligung. Sicher ein etwas überfüllter Traum. Aber einfach ein Traum. Die Kombination aus aufgeregten japanischen und viel zu dicken amerikanischen Touristen, die sich durch die zu engen (aber so pittoreseken) Gässchen drängeln, mindert diesen Traum zugegebenermaßen etwas. Aber hat man erst einmal seinen Weg in die Arsenale, den Ort der jungen Kunst gefunden, so gibt es dort nur noch ganz wenige Touristen und jede Menge Interessantes zu entdecken.
Ein Tag reicht kaum, um die Hallen, in denen früher meterdicke Seile für die Flotte der Venezianer hergestellt wurden, zu durchschreiten und die Fülle von junger Kunst auch nur annähernd zu erfassen.
Hat man die Arsenale aber geschafft, so ist es erst einmal an der Zeit, sich mit Pasta und frischem Fisch zu stärken. Sicher nicht in einem der tausend Läden, an denen an der Pforte irgendetwas von "Menu Touristico" für 15 Euro steht. Das geht besser und nicht viel teurer etwa im "Al Mascaron", ganz Nähe der Piazza Formosa. Zum Essen hatte die junge Arsenal-Kunst natürlich auch den ein oder anderen Beitrag geleistet - etwas Weißbrote im Bücherschrank.... IMG_1636
Nach der Stärkung endet der Tag mit einem kurzen Gang durch die Gässchen zum Gegenprogramm der modernen Kunst der Biennale, der "Scualo di San Rocco". Hier hat Tintoretto seine - und das ist nicht übertrieben - "Sixtinische Kappelle" verwirklicht. Den kompletten Palast der sozial engagierten Gilde von San Rocco hat er ausgemalt - mit biblischen Motiven, womit sonst.
Der erste (Kunst-)Tag ist geschafft - am nächsten geht es in den zweiten Standort der Biennale, "Il Giardini". Hier sind 30 Länderpavillons zu bewältigen. IMG_1745Der deutsche glänzt wenig - weder durch die 1938 angeglichene Nazi-Architektur, noch durch den Ausstellungsbeitrag von Liam Gillick. Profan ist das richtige Wort für seine Küchenmöbelausstellung mit ausgestopfter Katze.
Also macht man sich auf die Suche nach dem deutschen Hoffnungsträger und Gewinner des diesjährigen Goldenen Löwen, Tobias Rehberger. Der hat kein einfaches Kunstwerk geschaffen, sondern gleich ein ganzes Café zum Kunstwerk gemacht. Nach kurzem Blick auf den Wegweiser ist es klar - das Café ist im Hauptgebäude der Guardini situiert. IMG_1741Ein wenig kommt es einem Schock gleich, wenn man den Raum betritt. Psychodelische Formen und grelle Farben bilden mit Spiegeln und Kaffeemaschinen eine Symbiose, die erst einmal orientierungslos macht. Also auf den Schreck einen Espresso. Und wirken lassen. Doch irgendwie kommen bei der Betrachtung Zweifel: Warum gibt man den Ehrenpreis an eine Caféteria-Einrichtung, die in den 70er Jahren in jeder zweiten Mensa eben so zu finden war? Die Antwort hat sicher wenig mit der Nähe des renommierten Frankfurter Künstlers Rehberger zu dem Frankfurter Macher Birnbaum zu tun. Die Antwort liegt wahrscheinlich in der hehren Kunst. Und die ist ja bekanntermaßen Geschmackssache...
 
7. Oktober 2009, 09.29 Uhr
mephisto
 
 
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