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Frankfurt liest ein Buch

Die "Straßen von gestern" in Fundstücken

Schriftstellerin Silvia Tennenbaum zu Gast im Restaurant Margarete - das dortige kulturelle "Fenster zur Stadt" wurde jedenfalls mit Devotionalien zu ihrem Roman gefüllt. Autorin und Oberbürgermeisterin gaben sich angetan.
Oberbürgermeisterin Petra Roth (Foto) wollte sich eigentlich nur für ihre Verspätung entschuldigen, landete dann aber einen etwas ruppigen Start. Sie habe eben mit den Ordnungsbehörden nochmal schnell darüber sprechen müssen, was man gegen die Krawallmacher denn nun zu tun gedenke, die sich neuerdings Frankfurt als Place to be ausgesucht haben, um ihre Anlegen nicht immer friedlich zu artikulieren. Moment, warum sind wir nochmal hier? Richtig: Silvia Tennenbaum. Die agile, humorvoll-ironische Dame war auch ins Haus des Buches, genauer ins Restaurant Margarete gekommen, genauer: ins Fenster zur Stadt, einem Abteil, das der Kultur vorbehalten ist. Und auch hier genauer: dem Universitätsarchiv der neueren Philologien der Goethe-Universität. Wolfgang Schopf und Vera Kern kuratierten, Versatzstücke aus dem Buch werden präsentiert, einzelne Seiten auf denen sich wiederum Verweise auf GIs in Frankfurt finden oder auf ein Grammophon oder auf ein längst verblichenes Haus oder James Joyce' Ulysses- und just daneben befindet sich dann ein wahrhafter Plattenspieler, eine alte Zeitschrift mit einer Coverstory zu amerikanischen Soldaten in Germany, eine Ulysses-Ausgabe oder ein altes Luftbild der Straßen von gestern. Genau um die wiederum geht es in Silvia Tennenbaums Werk, das noch bis zum 29. April in einem wahren Lesereigen gewürdigt wird. "Frankfurt liest ein Buch" ist auch in der dritten Auflage ein Erfolg, das lässt sich deswegen schon zwei Tage nach der Eröffnung sagen, weil Mitorganisator Lothar Ruske zu berichten weiß, dass der Großteil der Veranstaltungen schon so gut wie ausverkauft ist. Und Verleger Klaus Schöffling weiß stolz zu berichten, dass sich auch das wiederaufgelegte Buch sehr ordentlich verkauft.

Petra Roth wiederum erinnerte sich in ihrer kurzen Eröffnungsrede daran, wie sie bereits 1997 mit der Autorin zusammentraf - damals den Roman auch las, und nun wieder. "Es war wie ein alter Freund, den man wiedertrifft", sagt sie. Das fast verschwundene Frankfurt von damals - man habe es durch das Buch liebgewonnen. Und irgendwo auch vermisst. Umso schöner, dass sich nun wieder ein guter Teil der Stadtgesellschaft mit der Erinnerung von Silvia Tennenbaum beschäftigt. Die Autorin war am Montag bereits, noch vor der wie gewöhnlich übervollen Eröffnung in der Nationalbibliothek, zu einem Stadtspaziergang an ihre alten Wirkungsstätten aufgebrochen - und auch weiterhin wird sie bei vielen Veranstaltungen und Lesungen bis zum Ende am 29. April zugegen sein. Ach, und Petra Roth blieb auch noch länger - unter anderem wegen des Margaret'schen Küchengrußes - Grüne Soße und Tafelspitz. Das Restaurant soll Teile der Ausstellung auch in Zukunft in seinem Leseregal beherbergen - im Mai kommt nämlich schon das nächste Stück ins Kulturfenster: ein Künstler der Ausstellung Ray wird freundlich aufgenommen. Die Fotos an einem Bauzaun gegenüber des Restaurants in der Braubachstraße künden bereits von der Fotoausstellung, die am 19. April unter anderem im MMK und im Kunstverein eröffnet wird.
 
18. April 2012, 22.44 Uhr
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Fotogalerie:
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