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FDP versus Grüne
Oster-Tanzverbot: Wie die Politik reagiert
Das Ordnungsamt will alle Clubbetreiber zur Rechenschaft ziehen, die an Ostern feiern. Ordnungsdezernent Volker Stein (FDP) bekräftigt diese Haltung. Die Grünen hingegen plädieren für Augenzudrücken.
Ordnungsdezernent Volker Stein gab sich erstaunt ob der Diskussionen um das von der Stadt ausgesprochene Tanzverbot an den Osterfeiertagen (wir berichteten). „Die Gesetzeslage entspricht der christlichen Prägung unseres Landes“, so Stein.
Die evangelische Pröpstin für Rhein-Main sowie der katholische Stadtdekan seien dankbar für das Durchgreifen des Dezernenten. „Ab Ostersonntag feiern wir die Auferweckung Jesu und freuen uns über die Feier des Lebens in jedweder Form, wie sie an den Osterfeiertagen jeweils ab dem Mittag möglich ist“, so die Pröbstin.
Der Frankfurter Ordnungsdezernent stellte sich außerdem hinter sein Amt, das aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung, Frankfurter Clubbetreibern in einem Schreiben mit Maßnahmen drohte, falls sie in der Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag sowie am Ostersonntag und -montag Tanzpartys veranstalteten. Grundlage für die plötzliche Partyfeindlichkeit ist das Hessische Sonn- und Feiertagsgesetz von 1971, das bislang eher lasch gehandhabt wurde.
Grünen-Politikerin Sarah Sorge kann die Kontroll-Manie nicht nachvollziehen. „Immer weniger Menschen in Frankfurt gehören einer der christlichen Kirchen an, daher halte ich eine solche Regelung im Feiertagsgesetz für absurd“, sagt die Landtagsabgeordnete aus Frankfurt. „Die Religionsfreiheit ist dadurch, dass Menschen an bestimmten Orten Lust zum Tanzen haben, nicht eingeschränkt.“ Jeder, der sich durch Feiernde in seinem Glauben verletzt fühle, könne den Tanzveranstaltungen fern bleiben.
"Ich fordere das Ordnungsamt Frankfurt auf, an dem nahenden Osterwochenende nicht aktiv gegen die Party- und Clubveranstalter vorzugehen. Zum einen würde eine Absage der Partys herbe wirtschaftliche Verluste für die Veranstalter mit sich ziehen. Und zum anderen wäre ein von der Stadt erzwungenes Tanzverbot für alle, statt einem einfach individuellen Unterlassen eines Tanzvergnügens derjenigen, die sich aus religiösen Gründen daran stoßen, in der heutigen, pluralen Frankfurter Stadtgesellschaft kaum vermittelbar", so Sarah Sorge weiter.
Die evangelische Pröpstin für Rhein-Main sowie der katholische Stadtdekan seien dankbar für das Durchgreifen des Dezernenten. „Ab Ostersonntag feiern wir die Auferweckung Jesu und freuen uns über die Feier des Lebens in jedweder Form, wie sie an den Osterfeiertagen jeweils ab dem Mittag möglich ist“, so die Pröbstin.
Der Frankfurter Ordnungsdezernent stellte sich außerdem hinter sein Amt, das aufgrund eines Hinweises aus der Bevölkerung, Frankfurter Clubbetreibern in einem Schreiben mit Maßnahmen drohte, falls sie in der Zeit von Gründonnerstag bis Karsamstag sowie am Ostersonntag und -montag Tanzpartys veranstalteten. Grundlage für die plötzliche Partyfeindlichkeit ist das Hessische Sonn- und Feiertagsgesetz von 1971, das bislang eher lasch gehandhabt wurde.
Grünen-Politikerin Sarah Sorge kann die Kontroll-Manie nicht nachvollziehen. „Immer weniger Menschen in Frankfurt gehören einer der christlichen Kirchen an, daher halte ich eine solche Regelung im Feiertagsgesetz für absurd“, sagt die Landtagsabgeordnete aus Frankfurt. „Die Religionsfreiheit ist dadurch, dass Menschen an bestimmten Orten Lust zum Tanzen haben, nicht eingeschränkt.“ Jeder, der sich durch Feiernde in seinem Glauben verletzt fühle, könne den Tanzveranstaltungen fern bleiben.
"Ich fordere das Ordnungsamt Frankfurt auf, an dem nahenden Osterwochenende nicht aktiv gegen die Party- und Clubveranstalter vorzugehen. Zum einen würde eine Absage der Partys herbe wirtschaftliche Verluste für die Veranstalter mit sich ziehen. Und zum anderen wäre ein von der Stadt erzwungenes Tanzverbot für alle, statt einem einfach individuellen Unterlassen eines Tanzvergnügens derjenigen, die sich aus religiösen Gründen daran stoßen, in der heutigen, pluralen Frankfurter Stadtgesellschaft kaum vermittelbar", so Sarah Sorge weiter.
13. April 2011, 18.56 Uhr
Jasmin Takim
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