Zunächst muss man sagen, Elbow ist eine von den Kritikern und anderen Musikern wie zum Beispiel R.E.M. (auf dessen Tour, unter anderen auch in St. Goarshausen, sie die Vorgruppe geben durften) hochgelobte Band. Der Mercury Music Prize ging ebenfalls, nach einer Nominierung im Jahr 2001, an die Herren aus Manchester. Finanziell hingegen ist den Engländern noch nicht der große Durchbruch geglückt, aber sie können davon Leben, so scheint es zumindest.
Dies hinderte aber nicht mehrere Hundert Leute daran, den Mousonturm zu besuchen um sich von der vortrefflichen Stimme von Guy Garvey einlullen zu lassen. Gut gefüllt, aber nicht beängstigend voll erhielt man noch die Gelegenheit eine Newcommerin aus den Staaten zu erleben. Bewaffnet mit akustischer Gitarre wurde dem Zuhörer eine Mischung aus Pop- sowie Folksongs präsentiert. Das Publikum hatte eine unterschiedliche Meinung. Während einige sich die EP zulegten, meinten andere dass das Dargebotene doch nicht so mies wäre.
Um 21.45 Uhr betraten 8 Personen in Dunkelheit die Bühne. Dies war zunächst verwunderlich, besteht die Band lediglich aus 5 Leuten. Trommelwirbel. Nach einigen Minuten, blendend weißes Licht, Fanfaren ertönten. Nach paar Minuten Wiederholung von selbigen. Schon einmal ein ordentlicher Auftritt und das Konzert begann. Und jetzt sah man auch, dass sich die Engländer mit drei Musikerinnen mit Streichinstrumenten verstärkt hatten.
Kurios war auch der Schlagzeuger, der hinter eine Plexiglaswand saß, damit die Streicherinnen bei ihrem Spiel nicht gestört wurden.
Man weiß, dass Elbow nun keine richtige Rockshow abliefern wird, dafür haben sie einfach zu wenig rockige Lieder. Das Repertoire besteht aus melancholischen, auch heiteren Stücken, die meist ruhig und sanft dargeboten werden. Dies machte sich auch im Mousonturm bemerkbar. Nach dem man sich an der hervorragenden Lichtperformance satt gesehen hatte, hoffte man, dass nun etwas Leben in die „Bude“ kommen wird. Doch auch das 5. Lied hatte zwar eine wunderbare, perfekt gespielte Melodie und fabelhaften Gesang zu bieten, doch der Funke wollte nicht wirklich zünden. Dann „Leaders of the Free World“ eines der schnelleren, härteren und rockigeren Stücke der Band und schon bewegte sich das Publikum. Rhythmisches Klatschen erfüllte den Saal. Ein weiteres rockigeres Stück folgte und auch hier ging das Publikum ab. Danach wurde wohl wieder Energie gesammelt und die melancholische Schiene wurde wieder gefahren. Gegen Ende hin, wurde noch mal alles gegeben. Und man konnte musikalisch bestens bedient nach Hause fahren. Die nötige Bewegung erhielt man auf dem Heimweg.