Ein langer Weg

Fanta 4 in der Festhalle gefeiert

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Die Fantastischen Vier begeisterten am Wochenende die Besucher der Festhalle. Und ein Offenbacher lobte Frankfurt über den grünen Klee.

Detlef Kinsler /

Echte Profis können das. Und irgendwie gehört es ja auch zum Popstarsein dazu, dem Publikum in jeder Stadt, in der man auftritt, das Gefühl zu geben, hier spielen wir am liebsten, ihr seid das beste Publikum. Das war auch nicht anders, als Die Fantastischen Vier, präsentiert vom JOURNAL FRANKFURT, am Samstag in der proppevollen Festhalle auf dem Messegelände auftraten.

Frankfurt City wurde in bester Michael-Buffer-Boxkampf-Animations-Manier schon gefeiert, bevor das schnell zu vergessende Vorprogramm auf die Bühne kam. Der Mann, der die frühe Ehrerbietung vornahm, wurde auf den Namen Michael Bernd Schmidt getauft, seine Fans kennen ihn aber nur als Smudo und der Mann wurde in Offenbach geboren. Und wenn ein Offenbacher Frankfurt so über den grünen Klee lobt, müssen wir es wohl ernst nehmen.

Gespannt waren die Besucher auf die vorab viel promotete Rundbühne, die mehr Nähe von Fans und Stars garantieren sollte. Die war zunächst wie von Christo verpackt und jeder im Rund fragte sich, welch Geheimnis sie wohl enthüllen würde? Als der weiße Stoff endlich gefallen war, offenbarte er nichts, eine quasi leere Bühne. Lediglich And.Ypsilon hatte seinen kleinen Kommandostand in der Mitte und versorgte seine Rapperkollegen mit Sounds und Beats. Hatten Fanta 4 kurzfristig aus Kostengründen auf Musiker verzichtet? Zwei Songs kamen als Playbackshow daher, aber keinen schien es stören. Als dann allerdings die fünf Musiker aus der Tiefe des Raumes hydraulisch nach oben gefahren wurden, war die erste Überraschung gelungen wie überhaupt der gesamte Bühnenaufbau mit der 360°-Projektionsfläche (Esoteriker mögen ein Raumschiff als Inspiration vermutet haben, Pragmatiker eher einen Baumkuchen) über den Köpfen der Band für Staunen und Raunen sorgte.

Gut zwei Stunden rockten Fanta 4 das Haus mit alten Hits und neuen Stücken, waren dabei Old School und Free Style, Popstars (zum Anfassen allerdings) und Rock’n’Roller. Als Michi Beck eine futuristisch designte Gitarre umgehängt bekam, feuerten ihn seine Kollegen an: „Zeig mal, was Du bei den Megalos gelernt hast...“. Da war sie wieder, die Frankfurt City-Mania der Fantas unter dem Motto „Es war ein langer Weg von der Batschkapp in die Festhalle“, Erinnerungen an das Cooky’s vor 20 Jahren inklusive. Mit den Megalos waren Megalomaniax gemeint, eine erfolgreiche Frankfurter Crossover-Band Ende der Achtziger. Als Megavier nahm man 1994 ein gemeinsames Album auf, der gelungenen Brückenschlag zwischen Hip-Hop, Metal, Hardcore, Post Punk und Thrash. Und das haben Thomas D., Smudo, Michi Beck und And.Ypsilon nicht vergessen und würdigen die tolle Zeit, die sie in Frankfurt hatten auch wenn viele im Publikum vielleicht gar nicht wussten wovon da überhaupt die Rede war. Ein sympathischer Zug von Stars, die auf dem Boden geblieben sind und ihre alten Kumpels sogar mit Kind und Kegel eingeladen hatten.


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