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Ein Jahr Theater Alte Brücke

Bühnenkunst aus Leidenschaft

Off-Broadway im Brückenviertel - Der Schauspieler Alexander Beck schließt mit handverlesenen Stücken eine Lücke in der Frankfurter Theaterlandschaft. Am Mittwochabend feierte sein Theater Alte Brücke Geburtstag.
In der Kleinen Brückenstraße, wo einst eine Wäscherei untergebracht war, hat sich der 42-jährige Sachsenhäuser Alexander Beck einen Lebenstraum erfüllt: Ein eigenes Theater! Mit 50 Sitzplätzen recht klein, aber was aufgeführt wird, ist dafür sehr fein. Schnell hat der Schauspieler und jetzt Intendant sich ein Stammpublikum aufgebaut, das immer wieder kommt, sei es, um ein neues Stück zu sehen oder sonntagabends bei einem Gläschen Wein im Rudel den Tatort zu gucken. Denn es ist die Wohnzimmeratmosphäre - samt Couch in der ersten Reihe, Bildergalerien links und rechts auf ornamentalen weinroten Tapeten und dem intimen Licht kleiner Tischlämpchen - die das Flair der kleinen Kulturinstitution ausmachen. Da war es ganz natürlich, dass am Mittwochabend auch der erste Geburtstag gemütlich, ja fast familiär gefeiert wurde.

Zwei Stunden abwechslungsreiches Programm wurde geboten. So wie im feinen Restaurant amuse-geules, Grüße aus der Küche also,serviert werden, die Lust auf mehr machen sollen, so zeigte auch Beck mit Ensemble Ausschnitte aus vergangenen und künftigen Stücken - lauter schauspielerische Leckerbissen, die Appetit auf mehr machen. Man muss dazu wissen, dass der Theatermann es sich alljährlich, zumeist im Januar, zur Aufgabe macht, nach New York zu reisen und in den Theatern rund um den Broadway nach Schätzen für sein Theater zu suchen. Die Tragikomödie "Der Drecksack mit dem Hut" von Stephen Adly Guirgis ist so ein Fundstück, das auf Deutsch übersetzt erfolgreich im Theater Alte Brücke lief und am 25. Mai um 19.30 Uhr wieder zu sehen sein wird. Große Klasse übrigens, wie sich Beck dafür einen spanischen Akzent antrainiert hat. Vom gleichen Autor stammt "Schwester Rose", ein Stück, das ab Oktober in Sachsenhausen zu sehen sein wird.

Gemeinsam mit den Schauspielerkollegen Tanja Schuhmann und Jan Peter Nowak wusste Alexander Beck mit szenischen Kostproben in kleiner Runde große Gefühle heraufzubeschwören. Musikalisch und auch sonst sehr unterhaltsam waren die von Franz Fischer vorgetragenen Lieder, allesamt seinem Revueprogramm entnommen, das etwa am 13. Mai wieder in Gänze zu sehen ist. Zum Geburtstagsprogramm gehörte auch eine launige Darbietung von Bäppi La Belle, diesmal ganz ohne Damenfummel. Mit dem Travestiekünstler will Alexander Beck im kommenden Jahr übrigens die Strauß-Operette "Die Fledermaus" auf die Bühne, allerdings die des Theatrallalla, bringen. Gewiss wird es da genauso wundervolle Gänsehautmomente geben, wie beim Abschluss der Geburtstagsfeier des Theaters Alte Brücke. Da sangen die Darsteller das aus dem Broadwaymusical Rent bekannte Lied: "Seasons of Love", das daran erinnerte, dass im Theater Alte Brücke fivehundred-twenty-fivethousand-sixhundred minutes, also schon ein Jahr lang, für Unterhaltung gesorgt wird. Es liefen in der Zeit fünf Theaterproduktionen für Erwachsene, vier Kindertheaterproduktionen, die schon genannte Franz Fischer Revue, so wie Gastspiele von Künstlern und Theatergruppen aus Frankfurt und dem gesamten Bundesgebiet. Und ebenso abwechslungsreich wird auch die kommende Spielzeit werden. Wer übrigens immer noch am Überlegen ist, wo man den Eurovision Song Contest am Schönsten schauen könnte: auch hier ist das Theater Alte Brücke die richtige Antwort. Happy birthday Theater Alte Brücke - und weiter so!
 
6. Mai 2016, 10.30 Uhr
Nicole Brevoord
 
Nicole Brevoord
Jahrgang 1974, Publizistin, seit 2005 beim JOURNAL FRANKFURT als Redakteurin u.a. für Politik, Stadtentwicklung, Flughafen, Kultur, Leute und Shopping zuständig – Mehr von Nicole Brevoord >>
 
 
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